Der deutsche Arbeitsmarkt, er ist auch in dieser Krise sehr robust. Denn ungeachtet der hohen Unsicherheit in der Wirtschaft durch den Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland einer Umfrage zufolge gestiegen.
Wie das Münchener Ifo-Institut mitteilte, stieg das Beschäftigungsbarometer des Instituts auf 102,8 Punkte, ein weiterer Anstieg nach März, als der Zähler bei 102,1 Punkten gelegen hatte. Auch Experten der Bundesagentur für Arbeit rechnen damit, dass der Arbeitsmarkt weiter robust sein wird. Jedoch gibt es sektoriale Engpässe.
Arbeitskräftenachfrage ist in vielen Branchen ungebrochen hoch
So sank etwa in der Industrie das Beschäftigungsbarometer erneut. Insbesondere energieintensive Industrien wollen sich laut der ifo-Umfrage mit Einstellungen zurückhalten. Im Dienstleistungssektor sieht es ganu anders aus. Nach der Corona-Pandemie herrscht in vielen Dienstleistungsbranchen Nachholbedarf – Gastronomie, Eventbranche, Hotellerie. Auch IT-Dienstleister suchen weiter hängerringend Personal. Nur auf dem Bau und im Handel ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräfte nicht so stark. Hier kämpft man mit Problemen einerseits durch eingeschränkte Lieferketten und andererseits mit dem Strukturwandel, der sich nach Corona noch einmal verschärft hat.
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer basiert auf rund 9000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors. Die Unternehmen werden gebeten, ihre Beschäftigtenplanungen für die nächsten drei Monate mitzuteilen.