Die Zahl der Elterngeldbezieher in Deutschland sinkt weiter, während das Elterngeld Plus immer beliebter wird. 2024 nutzten 36,7 Prozent der Eltern das zeitlich gestreckte Modell – ein neuer Höchststand, trotz eines allgemeinen Rückgangs der Geburtenzahlen.
In Deutschland sinkt die Zahl der Frauen und Männer, die Elterngeld erhalten, während das zeitlich gestreckte Elterngeld Plus zunehmend gefragt ist. 2024 bezogen rund 1,67 Millionen Frauen und Männer Elterngeld, etwa 95.000 oder 5,4 Prozent weniger als 2023, meldet das Statistische Bundesamt. Die Zahl der Männer mit Elterngeld sank um 31.000 oder 6,6 Prozent auf 432.000, die der Frauen um 65.000 oder 5,0 Prozent auf 1,24 Millionen. Damit fiel die Zahl der Elterngeldbezieher im dritten Jahr in Folge und lag 10,6 Prozent unter dem Wert von 2021. Die Statistiker:innen betonen, dass die Geburtenzahl im gleichen Zeitraum um etwa 15 Prozent zurückging.
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Seit 2015 steigt die Nachfrage nach Elterngeld Plus stetig. 2024 erreichte der Anteil der Bezieher:innen mit 36,7 Prozent einen neuen Höchststand. In absoluten Zahlen planten 613.000 Eltern, Elterngeld Plus zu nutzen – 42,3 Prozent der berechtigten Mütter und 20,6 Prozent der Väter.
Elterngeld soll Einkommensverluste ausgleichen
Elterngeld Plus fällt monatlich niedriger aus als das Basiselterngeld, wird aber länger gezahlt, sodass der Gesamtbetrag gleich bleibt. 2023 lag der Anteil noch bei 34,8 Prozent. Zum Vergleich: 2016 entschieden sich 20,1 Prozent der Mütter und 8,2 Prozent der Väter für Elterngeld Plus.
Das seit 2007 gezahlte Elterngeld soll Einkommensverluste ausgleichen, wenn Eltern nach der Geburt ihrer Kinder weniger arbeiten. Die Höhe des Elterngelds hängt vom Einkommen ab und beträgt grundsätzlich 65 Prozent des Netto-Einkommens vor der Geburt. Die Mindesthöhe liegt bei 300 Euro, maximal werden 1.800 Euro pro Monat gezahlt. Das Elterngeld Plus liegt zwischen 150 und 900 Euro monatlich.
Väteranteil in Sachsen am höchsten
2024 sank der Väteranteil beim Elterngeld bundesweit leicht auf 25,8 Prozent (2023: 26,2 Prozent). Sachsen führte mit einem Väteranteil von 29,5 Prozent, gefolgt von Baden-Württemberg (28,1 Prozent) und Bayern (27,8 Prozent). Am niedrigsten war der Väteranteil im Saarland mit 20,6 Prozent.
Die durchschnittliche Bezugsdauer des Elterngelds lag bei Frauen 2024 unverändert bei 14,8 Monaten. Männer planten im Durchschnitt 3,8 Monate, deutlich kürzer.