Lohnsteuererklärung: Im Schnitt gibt es 1.000 Euro zurück

Ein Stapel Quittungen

In den kommenden Wochen stehen die Finanzämter bereit, um die Lohnsteuererklärungen für das vergangene Jahr zu bearbeiten. Warum sich die Mühe lohnt und welche Möglichkeiten zur Steuerersparnis bestehen, erklären wir im Folgenden.

In Deutschland sind Beschäftigte grundsätzlich verpflichtet, ihre Einkommensteuererklärung jährlich beim Finanzamt abzugeben – vorausgesetzt, sie überschreiten bestimmte Einkommensgrenzen oder haben verschiedene Einkommensquellen. Dabei ist die Lohnsteuererklärung ein wichtiger Schritt für Beschäftigte, denn um mögliche Steuervorteile nutzen und eine Rückerstattung erhalten zu können, muss eine Lohnsteuererklärung erfolgen.

Warum ist die Lohnsteuererklärung wichtig?

Die monatlich abgeführte Lohnsteuer basiert auf Schätzungen und berücksichtigt oft nicht die individuelle Lebenssituation eines Steuerzahlers. Die Lohnsteuererklärung ermöglicht Beschäftigten, individuelle Ausgaben geltend zu machen und so eine mögliche Rückerstattung zu erhalten.

Welche Ausgaben können abgesetzt werden?

Es gibt verschiedene Ausgabenkategorien, die steuerlich relevant sind: Werbungskosten, Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen und Steuerboni für Handwerker oder Haushaltshilfen.

Wie funktioniert das Absetzen der Steuer?

Die Absetzung erfolgt vom Gesamteinkommen, wobei Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen abgezogen werden. Die Steuerersparnis hängt dabei vom individuellen Steuersatz ab.

Werbungskostenpauschale und Steuerbonus

Die Werbungskostenpauschale beträgt für 2023 1.230 Euro und wird automatisch berücksichtigt. Zusätzliche Ausgaben können darüber hinaus geltend gemacht werden. Der Steuerbonus für Handwerker beträgt maximal 20 Prozent der Kosten bis zu 1.200 Euro.

Welche Unterlagen werden benötigt?

Arbeitgeberbescheinigungen und andere Steuerdokumente sind entscheidend. Belege müssen nicht mehr eingereicht, sondern nur noch aufbewahrt werden.

Kann ich meine Steuererklärung selbst machen?

Die meisten Erklärungen werden elektronisch über Portale wie “Mein Elster” eingereicht. Es gibt aber auch Steuer-Apps sowie die Möglichkeit, die Unterstützung von Lohnsteuerhilfevereinen oder Steuerberaterinnen und Steuerberater in Anspruch zu nehmen.

Bis wann muss die Steuererklärung abgegeben werden?

Die Frist für die Steuererklärung 2023 endet am 2. September 2024. Wer Expertinnen und Experten beauftragt, haben eine Fristverlängerung bis zum 2. Juni 2025. Freiwillige Erklärungen sind für bis zu vier Jahre rückwirkend bis zum 31. Dezember 2027 möglich.

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Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.