Ohne syrische Beschäftigte würden auf dem deutschen Arbeitsmarkt größere Lücken klaffen. Denn das Beschäftigungswachstum in Deutschland hängt seit geraumer Zeit allein von ihnen ab.
Eine aktuelle Analyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigt: Ohne ausländische Staatsangehörige wäre die Beschäftigung von September 2023 bis September 2024 um 209.000 Personen gesunken. Bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs hätte das ein Minus von 164.000 bedeutet.
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Im September 2024 arbeiteten 287.000 syrische Beschäftigte, davon 236.000 sozialversicherungspflichtig. Das sind 23.000 mehr als im Vorjahr. Rund 10 Prozent des gesamten ausländischen Beschäftigungswachstums im September 2024 gegenüber dem Vorjahr resultierten aus dem Anstieg syrischer Beschäftigter. Syrer:innen bilden inzwischen die drittgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland, nach 1,54 Millionen türkischen und 1,33 Millionen ukrainischen Staatsangehörigen.
Beschäftigungsquote der Syrer:innen steigt kontinuierlich
Seit 2016 stieg die Beschäftigungsquote um über 30 Prozentpunkte auf 42 Prozent im September 2024 und nähert sich der durchschnittlichen Beschäftigungsquote der ausländischen Bevölkerung (56 Prozent) an. Diese Quote berücksichtigt jedoch nicht die Aufenthaltsdauer der Syrer:innen. Jüngere Zuwanderungsgruppen haben oft niedrigere Quoten, die mit längerer Aufenthaltsdauer steigen. Etwa ein Drittel der syrischen Staatsangehörigen lebt erst seit 2021 in Deutschland.
Über zwei Fünftel (54.000) der syrischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in qualifizierten Berufen arbeiteten im Mai 2024 in Engpassberufen. Die Tendenz ist steigend. Unter den in Engpassberufen beschäftigten Syrer:innen arbeiten rund 4.200 (3,2 Prozent) in Kfz-Technikberufen, 3.600 (2,8 Prozent) als Bus- oder Straßenbahnfahrer:innen, 3.200 (2,4 Prozent) in Pflegeberufen, 3.100 (2,4 Prozent) als Berufskraftfahrer:innen sowie 2.600 (2,0 Prozent) als zahnmedizinische Fachangestellte.