Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Beschäftigten in Deutschland arbeitet zumindest gelegentlich am Wochenende. Besonders häufig trifft das auf das Gastgewerbe, die Kunst- und Unterhaltungsbranche sowie den Handel zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
2023 arbeitete ein Viertel der Beschäftigten zumindest gelegentlich samstags, 15 Prozent sonntags und sechs Prozent an Feiertagen. Abends arbeitete 2023 ein Viertel der Beschäftigten zumindest hin und wieder, nachts waren es neun Prozent. Männer trifft es häufiger: 28 Prozent arbeiteten abends, 16 Prozent in Schichten und zwölf Prozent nachts. Bei Frauen lagen die Anteile bei 23 Prozent für Abend-, 13 Prozent für Schicht- und sechs Prozent für Nachtarbeit.
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In der EU war Schichtarbeit 2023 verbreiteter als in Deutschland: 18 Prozent der Beschäftigten arbeiteten in Schichten, in Deutschland waren es 15 Prozent. Spitzenreiter waren Griechenland, Rumänien und Kroatien mit jeweils über 30 Prozent. Dänemark lag mit acht Prozent am unteren Ende.
Unregulierte Arbeitszeiten belastet die Gesundheit
Die Zahlen zu atypischen Arbeitszeiten stammen aus dem Mikrozensus 2023, einer jährlichen Befragung von rund einem Prozent der deutschen Bevölkerung. Die EU-Daten basieren auf der Arbeitskräfteerhebung der EU. Beide Erhebungen beruhen auf Selbstauskünften.
Die Zunahme von Wochenendarbeit und unregulierten Arbeitszeiten stellt viele Beschäftigte vor Probleme. Besonders betroffen sind Branchen, die hohe Flexibilität und ständige Verfügbarkeit verlangen: das Gastgewerbe, die Kunst- und Unterhaltungsbranche sowie der Handel. Hier häufen sich nicht nur Wochenendarbeit, sondern auch Abend- und Nachtschichten.
Die Folgen für Gesundheit und soziales Leben wiegen schwer. Studien zeigen, dass unregelmäßige Arbeitszeiten Stress und gesundheitlichen Probleme fördern. Zudem erschweren sie die Balance zwischen Beruf und Privatleben – oft mit langfristigen Einbußen bei der Lebenszufriedenheit.