In Zeiten permanenten Arbeits- und Fachkräftemangels wird nachhaltige Mitarbeiterbindung zum Erfolgsfaktor – selbst, wenn der eine oder andere Mitarbeiter nicht zur pflegeleichten Sorte Mensch gehört.
Jeder Mitarbeiter ist mit seinen Stärken und Schwächen unverwechselbar und einzigartig. So bleibt nicht aus, dass er in seinem Verhalten – unbeabsichtigt oder vorsätzlich – von der üblichen Norm abweicht. Demzufolge erleben wir Individualisten, die mit ihren Macken und Eigenheiten besonders auffallen. Das kann Vorgesetzte in den Wahnsinn treiben, Kollegen aufwiegeln und das Betriebsklima negativ beeinflussen. Leidet dann noch die Arbeitsleistung oder sogar der Ruf des Unternehmens, besteht akuter Handlungsbedarf.
Doch statt arbeitsrechtliche Schritte einzuleiten und mit der Kündigung zu liebäugeln, gibt es bessere Mittel und Wege, schwierige Mitarbeiter wie Besserwisser, Frustrierte, Perfektionisten, Querulanten oder Mobber in ihre Schranken zu weisen. Denn hinter dem kritikwürdigen Verhalten verbirgt sich oft Potenzial, das es zu entdecken und zu nutzen gilt.
Besondere Herausforderung für Vorgesetzte
Manche Führungskräfte setzen alle Hebel in Bewegung, um ihre angeblich schwierigen Mitarbeiter daran zu hindern oder davon abzubringen, weiterhin Unruhe in ihrem Unternehmen zu stiften. In ihren Augen besteht der beste Ausweg im Umgang mit diesen „hoffnungslosen“ Fällen in einer Trennung, um allen Beteiligten Zeit, Nerven und Energie zu sparen.
Andere Vorgesetzte meiden eine direkte Konfrontation, wählen verzagt den Weg des geringsten Widerstands und lassen schwierige Mitarbeiter trotz ihres Fehlverhaltens zähneknirschend gewähren, auch wenn dadurch die Arbeitsergebnisse geschmälert und das Betriebsklima unterminiert wird. Die Folge: Firmen schleppen Mitarbeiter mit mangelhaften Leistungen und/oder fehlerhaftem Verhalten mit, obwohl sie es sich nicht leisten können.
Kündigung als letzte Option
Ziel sollte sein, Querulanten und andere Sorgenkinder neu zu motivieren und auf den richtigen Weg zu führen, um ihre Arbeitsleistung zu steigern und die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern. Wie das geht, weiß Hans-Jürgen Kratz, selbst langjährige Führungskraft. In seinem Buch „Mensch Mitarbeiter!“ liefert er Empfehlungen und Handlungsanstöße für Führungskräfte, um schwierige Mitarbeiter zum Wohle aller Beteiligten zu zähmen. Denn die Kündigung sollte nur die letzte Option sein.
Mensch Mitarbeiter!
von Hans-Jürgen Kratz
metropolitan-Verlag (1. Auflage, Mai 2018)
29,95 Euro (D)
ISBN 978-3-96186-014-2