Kurzarbeit, Auftragsrückgänge, Rezession: Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Sinken der Reallöhne geführt.
In Deutschland spüren viele Beschäftigte, dass sie weniger Geld in der Tasche haben. Und tatsächlich haben sie weniger Gehalt, denn die Nominallöhne lagen zwischen Januar und März um 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, so das Statistische Bundesamt. Ferner sind im gleichen Zeitraum die Verbraucherpreise gestiegen – um 1,3 Prozent. So kommt es zu einem realen, preisbereinigten Verdienstrückgang von 2,0 Prozent. “Die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung im ersten Quartal 2021 war – anders als im Vorjahresquartal – durch den vermehrten Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie beeinflusst”, so die Statistikerinnen und Statistiker aus Wiesbaden.
Klar ist: Kurzarbeit reduziert die bezahlte Wochenarbeitszeit und damit natürlich auch das Einkommen. Zwar griff das Kurzarbeitergeld, allerdings fiel das im Schnitt deutlich geringer aus. Zudem wird es als Lohnersatzleistung nicht in der Verdienststatistik berücksichtigt. Immerhin: Statistisch gesehen ist der Lohnverlust damit größer als in der Realität.
Führungskräfte konnten sich trotz der Krise über Lohnsteigerungen freuen
Allerdings hat sich durch die weit verbreitete Kurzarbeit auch die Wochenarbeitszeit in der Statistik reduziert. Insgesamt reduzierte sich die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten um durchschnittlich 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Sehr hohe Rückgänge beim Nominallohn gab es in den besonders von der Pandemie betroffenen Bereichen: Beschäftigte von Hotels mussten im Schnitt 38,6 Prozent Lohnrückgang hinnehmen, Mitarbeitende in der Luftfahrt fast 36 Prozent und die Reisebüros und Reiseveranstalter verzeichnen einen Nominallohnverlust von im Schnitt fast 31 Prozent. Besonders zu spüren bekamen die Einbußen Menschen, die sowieso schon wenig verdienen: Angelernte und Ungelernte. Dagegen konnten sich Führungskräfte trotz der Krise sogar über Lohnsteigerungen freuen.