Deutsche arbeiten immer länger

Bürofassade

Die Deutschen arbeiten immer länger. Auch, weil viele im Ruhestand noch Karriere machen wollen.

Lange vorbei sind die Zeiten, in denen viele Deutsche so früh wie möglich in Rente gehen wollten. Ein vorgezogener Ruhestand mit Ende 50 oder Anfang 60 kommt für viele nicht mehr infrage. Und zwar nicht nur, weil die Abschläge bei der gesetzlichen Rente hoch sind und das gesetzliche Renteneintrittsalter gestiegen ist. Viele Menschen hierzulande wollen auch nach dem Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters noch beruflich aktiv bleiben und in Teilzeit arbeiten, als Freiberufler tätig oder auf geringfügiger Basis beschäftigt sein.

Die Jobs sind da und das Know-how wird gebraucht

Laut Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) sind aktuelle 42 Prozent der 60- bis 64-Jährigen berufstätig und zahlen Rentenbeiträge in die gesetzliche Versicherung – vor 20 Jahren waren es nur zehn Prozent. Insgesamt ist die durchschnittliche Versicherungszeit seit den 2000er-Jahren um vier Jahre gestiegen. Länger rentenversicherungspflichtig tätig zu sein, wirkt sich positiv auf die Rente aus. Was viele nicht wissen: Man kann sogar jenseits des Renteneintrittsalter weiter arbeiten und seine Rentenansprüche erhöhen. Laut Rentenberatern wird diese Möglichkeit von immer mehr fitten Älteren gewählt. Der Fachkräftemangel spielt ihnen dabei in die Hände – denn die Jobs sind da und das Know-how wird gebraucht. Auch so kann man seine Altersbezüge optimieren.

Tina Groll

Tina Groll, SPIEGEL-Bestsellerautorin und Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft, konzentriert sich als Autorin von WIR SIND DER WANDEL auf Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren” aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat und Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union.