Familienunternehmen haben eine lange Erfolgsgeschichte. Ist ihr Erfolgsmodell angesichts tiefgreifender wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und technologischer Umwälzungen aber auch zukunftsfähig?
Aussagen über die Zukunft sind immer riskant. Es kann sein, dass in fünf Jahren das autonome Fahren selbstverständlich ist. Es kann aber auch sein, dass wir einen weiteren Diesel-Skandal erleben. Es kann sein, dass künstliche Intelligenzen demnächst das Ruder übernehmen, gefüttert mit Billionen von Daten, die die Menschheit derzeit freigebig verteilt. Es kann aber auch sein, dass die „Revolte des Analogen“ beginnt, wie der Zukunftsforscher Matthias Horx vermutet, eine „digitale Revision“, wie er das nennt. Für ihn ist es nicht auszuschließen, dass uns die Vielzahl an „Scheinbeziehungen“ ermüdet, dass wir den Wert echter Beziehungen wieder erkennen, dass wir darüber hinaus erkennen, was den Menschen jenseits der Algorithmen ausmacht.
Sicher ist: Der Mensch ist mehr als ein Datenlieferant, und er ist mehr als das Zusammenspiel von Algorithmen, mehr als die Summe mathematischer Formeln – der Mensch ist ein unternehmendes Wesen. Und vermutlich ist das Unternehmertum eine der wenigen Möglichkeiten, sich als Mensch im Smart-Zeitalter eine unverwechselbare Identität zu schaffen, nach dem Motto: Ich bin, was ich unternehme. Genau darin liegt die Chance für das bewährte generationenübergreifende deutsche Erfolgsmodell: das Familienunternehmertum. Einzige Einschränkung: So wie bisher wird es nicht mehr funktionieren.
Neue Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen
Die drei Experten Peter Bartels, Peter May und Dominik von Au beraten seit vielen Jahren Familienunternehmen und Unternehmerfamilien. In ihrem Buch f.cube geben sie eine fundierte Orientierung über die 18 wichtigsten Zukunftsfelder aus den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft. Von Plattformökonomie über New Work bis zu Diversity: Das Buch stellt die gesellschaftlichen, ökonomischen und technologischen Herausforderungen für Familienunternehmen anhand von fiktiven, aber realistischen Szenarien vor. Zu jedem Thema liefern die Autoren konkrete Optionen und verschiedene Impulse zur Umsetzung. Wie lassen sich veränderte Strukturen in Gesellschaft und Familie nutzen? Wann sollten sich Unternehmen neue Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen eröffnen? Stellen Künstliche Intelligenz und Big Data eine Bedrohung oder Chance dar? Was bedeutet die zunehmende Finanzialisierung für Familienunternehmen?
Dabei basiert das Buch auf Thinktanks mit namhaften Impulsgebern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Mit dem quadratischen Leinenband möchten die Autoren ihre Leser dazu anregen, jedes Thema individuell für ihr eigenes Familienunternehmen zu bewerten. „Eselsohren“ markieren die Herausforderungen nach Gewichtung und liefern schließlich die sechs Würfelelemente für den persönlichen f.cube – als individuelles Zukunftsmodell.
f.cube: So sichern Sie die Zukunft Ihres Familienunternehmens
von Peter Bartels, Peter May & Dominik von Au
Murmann | Haufe (1. Auflage, April 2019)
39,95 Euro (D)
ISBN 978-3-648-12566-3