Mehr als jeder zehnte Gen Z-Mitarbeitende hat seit mehreren Monaten kein direktes Gespräch mit älteren Kolleg:innen geführt.
Babyboomer scheuen Veränderungen, während die Gen Z als illoyal und anspruchsvoll gilt. Solche Vorurteile über Generationen am Arbeitsplatz sind weit verbreitet. Ein Grund dafür ist die mangelnde Kommunikation, die durch hybrides Arbeiten seit der Pandemie verstärkt wird. Über zehn Prozent der Gen Z haben seit über einem Jahr nicht direkt mit Kolleg:innen über 50 gesprochen, zeigt eine LinkedIn-Umfrage.
Die Gründe: Ein Viertel der Gen Z vermeidet Gespräche mit Älteren aus Unsicherheit, wie sie auf diese zugehen sollen. 39 Prozent fürchten, sich vor anderen Generationen zu blamieren. Zudem glauben sowohl junge (36 Prozent) als auch ältere Beschäftigte (33 Prozent), die anderen Generationen wüssten mehr als sie selbst.
Gen Z fühlt sich von Älteren missverstanden
Fast die Hälfte der Gen Z (49 Prozent) fühlt sich von älteren Generationen missverstanden, was Wissenslücken verstärkt. Jede vierte Nachwuchskraft (25 Prozent) zögert, ältere Kolleg:innen um Hilfe zu bitten. Fast die Hälfte (47 Prozent) glaubt, dass junge Kolleg:innen, die ihre Karriere im Homeoffice begonnen haben, zusätzliche Unterstützung bei Soft Skills wie Kommunikation, Führung und Empathie brauchen.
“An kaum einem Ort innerhalb der Gesellschaft treffen so viele Generationen aufeinander wie am Arbeitsplatz. Für die Zusammenarbeit im Team und deren Erfolg ist es daher enorm wichtig, dass Unternehmen ein Umfeld schaffen, das die Kommunikation zwischen den Generationen fördert”, sagt Barbara Wittmann, Country Managerin LinkedIn DACH. “Denn erst der Austausch von Erfahrungen, Perspektiven und Fähigkeiten sorgt für eine dynamische Arbeitskultur, die Innovation und Wachstum ermöglicht und Unternehmen so langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschafft.”
Führungskräfte müssen junge Talente gezielt unterstützen
Von der Produktivität über die Weiterentwicklung bis zur Teamstimmung: 65 Prozent der Gen Z sind überzeugt, dass bessere Kommunikation all dies fördert. 67 Prozent aller Befragten glauben, von anderen Generationen lernen zu können. Deshalb sucht über ein Drittel (38 Prozent) der jungen Generation den Austausch mit älteren Kolleg:innen. Bei den Babyboomern gehen fast zwei Drittel (61 Prozent) auf junge Kolleg:innen zu. Über die Hälfte der Gen Z (54 Prozent) wünscht sich, dass Unternehmen die generationsübergreifende Zusammenarbeit stärker fördern.
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“Gerade Führungskräfte können die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden gezielt fördern und Verständnis für verschiedene Sichtweisen schaffen. Regelmäßige Workshops, Mentoring-Formate und Meetings helfen dabei, Missverständnisse aus der Welt zu räumen, unterschiedliche Bedürfnisse zu erkennen und ein inspirierendes, wertschätzendes, inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Davon profitiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch jede:r einzelne Mitarbeiter:in”, so Wittmann.
Das Marktforschungsinstitut Censuswide führte die Umfrage im Auftrag von LinkedIn online zwischen vom 8. bis 18. März 2024 durch. Befragt wurden 1.003 Angestellte im Alter von 18 bis 78+ Jahren in Deutschland sowie 1.003 Angestellte der Gen Z im Alter von 18 bis 26 Jahren.