Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften wird immer spürbarer. Doch wir können gegensteuern: Wir müssen die vorhandenen Arbeitskräfte mobilisieren.
Die Studie “Wachstumsbooster Arbeitsmarkt” des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, erstellt für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF), zeigt: Wir können höhere Einkommen und mehr Wohlstand erreichen, indem wir die Arbeitskräfte mobilisieren. Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist spürbar, doch wir können gegensteuern. Die Studie berechnet neben dem zusätzlichen Wohlstand für Beschäftigte auch positive Effekte auf die Staatsfinanzen und die Wirtschaftsleistung.
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In Deutschland gibt es ein ungenutztes Arbeitskräftepotenzial von etwa 6,4 Millionen Menschen. Dazu gehören Personen, die nicht erwerbstätig, aber grundsätzlich erwerbsfähig sind, arbeitslos gemeldet sind oder nur gelegentlich arbeiten. Zudem sind rund sechs Millionen Menschen unterbeschäftigt, das heißt, sie möchten mehr arbeiten, als sie es derzeit tun. Die Erwerbsquote der über 65-Jährigen liegt in Deutschland bei 8,9 Prozent, während in Schweden 20 Prozent dieser Altersgruppe arbeiten.
Strukturreformen statt Subventionswirtschaft
Eine realistische Aktivierung der nicht Erwerbstätigen und Unterbeschäftigten könnte den Staatshaushalts um 169 Milliarden Euro jährlich entlasten, durch höhere Steuereinnahmen sowie geringere Sozialausgaben. Das Bruttoinlandsprodukt würde dauerhaft um knapp 15 Prozent steigen.
Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, sieht das Gutachten als Mutmacher. “Wir können 15 Prozent mehr Wirtschaftsleistung erreichen, wenn es uns gelingt, die vorhandenen Kräfte und den Gestaltungswillen im Land zu mobilisieren. Das ist ein beeindruckendes Ergebnis, das zeigt, wohin die Reise gehen muss: Strukturreformen statt Subventionswirtschaft”, so Paqué.