Unternehmen, die Kreativität fördern, sind erfolgreicher

Mann sitzt mit Farbe beschmierten Händen am Tisch

Was haben die erfolgreichsten und ertragreichsten Unternehmen weltweit gemeinsam? Sie fördern die Kreativität der Mitarbeiter. Sie setzen auf gute und faire Führung. Und sie haben ihre Personalabteilung strategisch eingebunden.

Das stellt die Studie The Global Leadership Forecast 2014/2015 fest, die von Development Dimensions International (DDI), einem Beratungsunternehmen für Talentmanagement, durchgeführt wurde, über die Wirtschaftspsychologie aktuell berichtet.

Insgesamt wurden 13.124 Führungskräfte und 1.528 Personalverantwortliche aus 2.000 Unternehmen zur Personalarbeit gefragt, außerdem wurden die Kennzahlen der Firmen zu Rentabilität, Gewinn je Aktie, Rendite für Investoren und Kapitalrendite verglichen. Und siehe da: Die 20 wirtschaftlich erfolgreichsten Unternehmen setzen demnach auf ganz ähnliche Faktoren.

Demnach sind Firmen mit Entscheidern an der Spitze, die sich durch eine hohe Führungsqualität auszeichneten, sechsmal (!) erfolgreicher als andere Unternehmen. Woran erkennt man nun eine hohe Führungsqualität? Die Manager verhalten sich fair und empathisch, sie agieren und kommunizieren transparent, geben konstruktives Feedback und motivieren ihre Teams, sodass die Mitarbeiter besonders engagiert sind.

Angstfreiheit grundlegend für Kreativität

Daneben hatten die erfolgreichsten Firmen allesamt ihre Personalabteilung an der Unternehmensstrategie beteiligt. Die HR-Abteilungen konnten aufgrund einer vorbildlichen Personalarbeit etwa genau voraussagen, wann es zu Engpässen kommen würde – sodass die Personalplanung viel nachhaltiger aufgestellt war. Auch hier galt: Wenn das Human Resource Management bei der Unternehmensstrategie mitarbeitete, gehörte die Organisation sechsmal häufiger zu den Ertragreichsten.Der aber wohl wichtigste Punkt war: Die wirtschaftlich erfolgreichsten Unternehmen förderten die Kreativität ihrer Mitarbeiter. Ideenreichtum, keine Angst vor dem Querdenken, die Dinge infrage stellen, Lust an Innovationen und eine Kultur von Respekt und Angstfreiheit sorgten in diesen Unternehmen dafür, dass die Mitarbeiter sich viel stärker einbrachten –  Unternehmen, die so aufgestellt sind, haben der Studie zufolge eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit unter den 20 finanzstärksten Firmen zu sein. Ein Ergebnis, das Mut macht. Aber auch zeigt: Es kommt auf das Gesamtpaket an.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.