Führung: Zwölf Taktiken für mehr Wirkung

Clown mit roter Nase

Führungswirkung beginnt im Kopf. Führungskräfte sollten wissen, von welchem Punkt aus sie starten – und wo sie ankommen wollen. Von der falschen auf die rechte Seite kommt man durch klar benennbare Taktiken, weiß Stefan Wachtel.

Warum Taktik und nicht etwa Strategie? Mitarbeiter und Führungskräfte vergleichen die Strategie mit ihrer Wirklichkeit. Ist es Ihnen ernst mit dem was Sie sagen, und kann man es überhaupt leicht verstehen? Manche Strategie geht nicht aus dem Mund, nur schlecht ins Ohr und oft ins Auge.

Kennen Ihre Führungskräfte Ihre Strategie? Wissen Mitarbeiter, was Sie wollen? Kennen sie wenigstens Bruchstücke, ein paar Ziele, irgendetwas, das sie leiten kann – oder von anderen Unternehmen unterscheidet? Werte, Prinzipien? Sie haben sie vielleicht nicht wirkungsvoll kommunizieren können. Allein das Wort ist zum Fortlaufen; Strategie ist schon deshalb etwas Fremdes, weil das Wort in vielen Sprachgebrauchen nicht vorkommt. Viele Strategien sind unverständlich, sie scheinen vielen unerträglich, eine Zumutung, sobald man sie uns vorträgt. Strategien scheinen: Zu viel. Zu komplex. Zu generisch-austauschbar.

Was ist Taktik?

Mit zwölf Taktiken dagegen kann man arbeiten, mit Lust auf Kunden, mit frischen Ideen. Den anderen etwas abjagen, dazu kann man durchaus anfeuern. Wer operativ ganz praktisch arbeitet, ist mit ganz Praktischem leicht zu erreichen, mit Konkretem, und nicht mit Generischem. Statt Strategien mit ihrem anfassbaren Pendant.

Was ist Taktik? Taktik bedeutet: anfassen, berühren, ein Begriff aus der Welt des Militärs, das Taktile ist Wesen des Krieges. Wer jemanden schlagen will, muss berühren. Taktik ist, mit einem Wort, Feindberührung! Die Kunst der Taktik gibt Antworten auf die Fragen: Was tue ich, wenn die oder der vor mir steht? Weiche ich aus? Gehe ich darauf zu?

12 Taktiken für mehr Führungswirkung

Die folgenden zwölf Gesetze, denen der Executive Modus folgt, münden in konkrete Fähigkeiten. Jedes Begriffspaar meint konkretes Verhalten, links typisches für deutsche akademisch gebildete Experten – rechts in solches erfolgreicher Executives. Jedes Paar meint also Einstellung und Fähigkeit zugleich:

  1. Aus dem Maschinenraum zur Flughöhe.
  2. Von sachlich zu persönlich.
  3. Von vollständig zu Auswahl.
  4. Von schriftlich zu mündlich.
  5. Von Papier zu Aktion.
  6. Von recht behalten zu »alles ist wahr!«.
  7. Von Neuigkeit zu Wiederholung.
  8. Von komprimiert zu entzerrt.
  9. Von komplex zu einfach.
  10. Von stumpf zu pointiert.
  11. Von herkömmlich zu attraktiv.
  12. Von Nur-Authentischem zu Rollenbalance.

Mein Buch Executive Modus ist ein Plädoyer für mehr Leuchtkraft – und gegen das Graumäusige des deutschsprachigen Managens und Führens. Es richtet sich an alle, die Führungswirkung nach innen und professionellen Auftritt nach außen wollen, und die ahnen, dass entscheidende Schritte auch neue Qualitäten verlangen.

Vor allem fehlen Antworten

Deutschsprachig erzogene Experten, die Manager werden, tun sich ohnehin schwer mit rhetorischer Kraft. Sie sind fachlich gut. Jetzt könnten wir umgekehrt fragen: Wenn Sie schlecht führen, hoffentlich nicht, wäre das schlimm genug. Warum sollten Sie auch noch schlecht reden und auftreten?

Vollständig, sachlich, komplex, komprimiert, stumpf, aus dem Maschinenraum, mit schriftdeutschen Papieren, rechthaberisch – belehrend, in Kästen und Pyramiden dargestellt, oft unattraktiv, und am Ende wenigstens pur-authentisch. Aber wirkungslos, so fliegt es nicht. Ursache ist immer einer der zwölf Punkte, meist mehrere, manchmal alle. Vor allem fehlen Antworten: Für was steht sie oder er hier und zu wem redet sie oder er – und wozu? Schafft sie oder er es in den passenden Modus? Nachhaltig, auch morgen noch mit demselben System?

Ein Plädoyer für eine eher weibliche Rhetorik

Dazu bietet mein neues Buch Einsichten an – mit wirksamen Taktiken dahinter: Auswahl statt vollständig, einfach, Inhalte unkomplex und entzerrt aufbereiten, persönlich, einfach mündlich, in Aktion, mit Sinn für die Wahrheiten der anderen, für nachhaltige Wiederholung und für Ihre professionelle Rolle.

An manchen Stellen ist das Buch ein Plädoyer für eine eher weibliche Rhetorik: zugewandt, farbig und weniger rechthaberisch! Mit einem erheblichen Teil der neuen Frauen im Spitzenmanagement habe ich gearbeitet; sie schlagen oft mit größerer Lernfreude auf dem Executive-Parkett auf.

Der „Executive Modus“ ist existenziell

„Sie sind sein Wettbewerbsvorteil!“, sagte mir einmal eine Kommunikationsmanagerin, als wir eines der Treffen mit ihrem Chef vorbereiteten. „Er will immer mehr Menschen überzeugen. Dazu braucht er mehr Wirkung. Vor allem sein Strategieprogramm wird danach beurteilt.“ Was sie nicht sagte; am Ende wurde auch er selbst danach beurteilt. Ich möchte dazu beitragen, dass das für Sie gut ausgeht.

Was ist neu? Nichts, das die Rhetorik nicht schon seit 2.500 Jahren zu bieten hat. Aber neu ist ein in sich kompaktes System. Ein Buch, das Führungswirkung nach innen und außen in ein System bringt, und das zeigt, wie das Ergebnis nachhaltig bleibt. Es vereint Erfahrung aus 20 Jahren Arbeit mit Spitzenmanagern, vorher sechs Jahren mit TV-Journalisten und Passagierpiloten, und aus wissenschaftlicher Fundierung.

 

Zwölf Taktiken fürr mehr Wirkung.

 

Dr. Stefan Wachtel ist Executive Coach bei ExpertExecutive. Er bereitet Auftritte für Spitzenmanager vor und ist Vortragsredner auf Führungskräftetagungen. Dieser Artikel ist aus seinem Buch Executive Modus (Hanser Verlag).

Die Ratgeber-Redaktion

Unter der Autor:innen-Bezeichnung REDAKTION veröffentlichten DIE RATGEBER von 2010 bis 2020 Gastbeiträge sowie Agenturmeldungen. Im August 2020 gingen die Inhalte von DIE RATGEBER auf die Webseite WIR SIND DER WANDEL über.