Die Zahl der Menschen mit Depressionen steigt rasant an. In der OECD belegt Deutschland nach Island den zweiten Platz. Dabei sind wir nicht dazu geboren, depressiv zu sein. Vielmehr ist es eine Krise, aus der wir auch wieder rauskommen können, weiß der britische Journalist Johann Hari.
„Wie konnte es sein, dass ich immer noch depressiv war, obwohl ich Antidepressiva nahm? Ich machte alles richtig – und doch lief etwas falsch. Warum?“ Johann Hari setzt sich in Der Welt nicht mehr verbunden mit den Ursachen von Depression auseinander.
Denn seit seiner Kindheit leidet Hari unter Angstzuständen, Gefühlen von Traurigkeit und unendlicher Leere. Mit achtzehn bekommt er die Diagnose: Depression. Es folgt die langjährige Behandlung mit Antidepressiva. Doch trotz Anpassung der Dosis und Phasen der Besserung hat Hari nur das Gefühl: Die Depression hat mich im Griff. Er beginnt, die ärztliche Strategie zu hinterfragen: Sind Depressionen zwangsläufig auf ein biochemisches Ungleichgewicht im Gehirn zurückzuführen? Können Medikamente langfristig die Lösung sein? Und welche Rolle spielt die Pharmaindustrie dabei?
Die wahren Ursachen von Depression liegen häufig ganz woanders
Er macht sich auf die Suche und spricht weltweit mit Betroffenen, Medizinern, Psychologen und Sozialwissenschaftlern. Was er entdeckt, stellt seine Einstellung radikal auf den Kopf: Einsamkeit, Fremdbestimmung, mangelnde Wertschätzung, fehlende Sinnhaftigkeit – die wahren Ursachen von Depression liegen häufig ganz woanders. Doch wir können etwas gegen sie tun, ist Hari überzeugt.
Mit seinem persönlichen Erfahrungsbericht und der gleichzeitigen Gesellschaftsanalyse trifft der Autor mit Der Welt nicht mehr verbunden den Nerv unserer Zeit.
Der Welt nicht mehr verbunden
Die wahre Ursache von Depression – und unerwartete Lösungen
von Johann Hari
HarperCollins (1. Auflage, Februar 2019)
20 Euro (D)
ISBN 978-3-9596-7823-0