Laut neuen Daten des Statistischen Bundesamts können über drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch eigene Erwerbstätigkeit bestreiten.
Das entspricht 76 Prozent der Personen im Haupterwerbsalter von 25 bis 64 Jahren, was rund 34,5 Millionen Menschen sind. Allerdings ist für acht Prozent dieser Altersgruppe die Hauptquelle der finanziellen Unterstützung die Hilfe von Angehörigen, hauptsächlich durch Partner oder Familienmitglieder. Sechs Prozent finanzieren sich hauptsächlich durch Arbeitslosengeld I oder Bürgergeld, während weitere fünf Prozent hauptsächlich Renten oder Pensionen erhalten. Ein Prozent gibt an, Elterngeld als Haupteinkommensquelle zu nutzen. Drei Prozent erhalten andere Formen der Unterstützung wie Sozialhilfe oder Krankengeld. Eine von hundert Personen finanziert ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus eigenem Vermögen, Kapitalerträgen oder Einkünften aus Vermietung und Verpachtung.
Dabei zeigen die Daten deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf die Haupteinkommensquelle für den Lebensunterhalt. Während 83 Prozent der Männer in der Altersgruppe von 25 bis 64 Jahren ihre Mittel aus eigener Arbeit beziehen, trifft dies nur auf 69 Prozent der Frauen zu. Frauen beziehen zu 13 Prozent Unterstützung von Angehörigen (Männer: zwei Prozent) und zu zwei Prozent Elterngeld (Männer: 0,1 Prozent) als Hauptquelle ihres Lebensunterhalts.
Unterschiede zwischen eingewanderten und nicht eingewanderten Personen
Menschen ohne Einwanderungsgeschichte beziehen zu 80 Prozent ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit, während es bei Eingewanderten 67 Prozent sind. Besonders bei eingewanderten Frauen ist der Unterschied auffällig: 55 Prozent von ihnen geben an, ihre Hauptquelle des Lebensunterhalts ist eine eigene Erwerbstätigkeit, verglichen mit 74 Prozent bei Frauen ohne Einwanderungsgeschichte.
Die Statistikerinnen und Statistiker erklären, dass diese Unterschiede auf verschiedene Faktoren wie Alters- und Haushaltsstrukturen, berufliche Qualifikationen sowie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen sind. Die Unterschiede variieren aber auch je nach Herkunftsregion. Bei der zweiten Einwanderergeneration, den Kindern von Eltern, die beide seit 1950 eingewandert sind, sind die Unterschiede weniger ausgeprägt.