Beschäftigte in Deutschland sind zunehmend unzufrieden mit ihren Arbeitgebern. Während die zufriedensten Beschäftigten in Bayern leben, wurde die geringste Zufriedenheit in Sachsen-Anhalt gemessen.
Im Durchschnitt sank die Anzahl der Beschäftigten, die angaben, zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Arbeitgeber zu sein, in den vergangenen zwölf Monaten von 54,3 Prozent auf 53,3 Prozent. Dies ergibt sich aus dem kununu Zufriedenheits-Atlas 2023, für den die Arbeitgeber-Bewertungsplattform bundesweit über 286.000 Bewertungen ausgewertet hat. Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Unzufriedenheit unter den Beschäftigten.
Demnach leben die zufriedensten Mitarbeitenden in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg. Hamburg belegt den dritten Platz, obwohl die Zufriedenheit um 2,3 Prozentpunkte zurückgegangen ist. Die Stimmung unter den Beschäftigten in Berlin hat sich am stärksten verschlechtert, mit einem Rückgang von -3,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Schleswig-Holstein (+0,2 Prozentpunkte) und Mecklenburg-Vorpommern (+0,8 Prozentpunkte) stieg die Zufriedenheit hingegen leicht an. Bayern und Baden-Württemberg konnten sich trotz eines allgemeinen Rückgangs der Zufriedenheit an die Spitze des Zufriedenheitsrankings setzen, gefolgt von Hamburg. Berlin, das im Vorjahr noch Spitzenreiter war, belegt nun den vierten Platz.
In Ostdeutschland ist der Frust größer
Die geringste Zufriedenheit wurde in den Bundesländern Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt gemessen. Brandenburg liegt auf Platz 14 und verzeichnet einen Zufriedenheitsverlust von -0,8 Prozentpunkten auf 49,8 Prozent. Thüringen belegt Platz 15 mit einem Rückgang von -1,5 Prozentpunkten auf insgesamt 48,9 Prozent. Sachsen-Anhalt hat die schlechteste Zufriedenheitswert von 48,8 Prozent und ist damit auf den letzten Platz gerutscht.
Im Branchenvergleich sind die Mitarbeitenden in Unternehmen aus dem Bereich Personalwesen und Beschaffung mit einem Zufriedenheits-Index von 75,7 Prozent am zufriedensten. Auf Platz zwei folgen Beschäftigte aus Unternehmen in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung (73,9 Prozent), gefolgt von der IT-Branche mit einem Zufriedenheits-Index von 70,7 Prozent. Die Branchen Nahrungsmittel/Landwirtschaft (45,1 Prozent), Chemie (45,1 Prozent) und öffentliche Verwaltung (44,7 Prozent) hingegen haben unzufriedenere Beschäftigte. Die Branche Druck/Verpackung belegt trotz eines Zufriedenheitszuwachses von 3,6 Prozentpunkten den letzten Platz.
Die wirtschaftlichen Unsicherheiten haben einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit
In den Branchen Kunst/Kultur und der Immobilien-Branche gab es einen Rückgang der Zufriedenheit um 3,3 Prozentpunkte bzw. 2,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Die Gastronomie verzeichnete ebenfalls einen Rückgang von -2,7 Prozentpunkten. Dabei liegt die Immobilien-Branche jedoch weiterhin im Mittelfeld mit einer Zufriedenheit von 55,9 Prozent.
Die wirtschaftlichen Unsicherheiten haben einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit. Die Ergebnisse des kununu Zufriedenheits-Atlas 2023 spiegeln die aktuelle wirtschaftliche Situation in den verschiedenen Bundesländern wider. CEO von kununu, Nina Zimmermann, betont die Bedeutung einer starken Unternehmenskultur in diesen Zeiten und ermutigt Arbeitgeber, mutig und fortschrittlich zu sein, um das Vertrauen ihrer Belegschaft zu gewinnen und die interne Zufriedenheit zu steigern.