Frauen ist Vereinbarkeit wichtiger als Männern

Eltern gehen mit Kind am Arm spazieren

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist Frauen deutlich wichtiger als Männern. Das geht aus einer aktuellen und repräsentativen Umfrage von Xing und dem Statistikportal Statista hervor.

Teilzeitarbeit, eine bezahlbare Kinderbetreuung und die Möglichkeit, in Elternzeit gehen zu können sind berufstätigen Eltern demnach am wichtigsten. Allerdings unterscheiden sich die Geschlechter in ihrer Einschätzung, was Vorrang haben sollte: Für die befragten Frauen waren alle genannten Instrumente für eine bessere Vereinbarkeit wichtiger.

So gaben etwa 89 Prozent der Frauen gaben an, dass für sie Teilzeitarbeit eine sehr hohe Priorität hat, wenn es um die Vereinbarkeit geht. Bei den Männern spielte diese Frage nur mit 69 Prozent eine wichtige Rolle. Eine bezahlbare Kinderbetreuung, Unterstützung durch den Partner und die Möglichkeit zur Elternzeit sind für mehr als zwei Drittel der Frauen in dieser Umfrage sehr wichtig. Aber nicht einmal für jeden zweiten Mann spielen diese Fragen eine wichtige Rolle. Und während immerhin zweite Frau aussagt, gleiche Karrierechancen für Eltern wären entscheidend, um die Vereinbarkeit zu verbessern, ist davon nicht einmal jeder dritte Mann überzeugt.

Familie ist immer noch vorwiegend der Verantwortungsbereich der Frauen

Die Möglichkeit, im Home-Office arbeiten zu können, steht übrigens eher auf den hinteren Plätzen – allerdings sind drei Viertel der Frauen und zwei Drittel der Männer dafür.

Auch diese Studie zeigt somit wieder einmal, dass Familie immer noch vorwiegend der Verantwortungsbereich der Frauen ist. Und dass die damit verknüpfte Frage, wie der Spagat zwischen Job und Kindern klappen soll, vor allem ein Problem ist, das sich den Frauen stellt. Von echter Gleichberechtigung kann insofern keine Rede sein.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.