Das Handwerk in Deutschland hat mit einem erheblichen Mangel an Lehrlingen zu kämpfen. Gut 40.000 Ausbildungsstellen sind unbesetzt. So viele wie noch nie.
Ende April waren bei den Handwerkskammern noch gut 40.000 offene Ausbildungsplätze gemeldet, berichtet die Rheinische Post. Laut Handwerkspräsident Jörg Dittrich sei es schwierig für die Betriebe, genügend Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Fatal: Besonders in jenen Handwerksunternehmen, die derzeit gefragte Dienstleistungen wie Heizung-Sanitär-Klima anbieten, ist der Mangel groß. Ebenso bei der Elektroinstalation, aber auch auf dem Bau und sogar in der Lebensmittelbranche oder in den handwerklichen Gesundheitsberufen wie etwa der Zahntechnik.
60.000 Menschen zwischen 18 und 24 Jahren ohne Job
Das Handwerk möchte daher auch mehr Frauen für handwerkliche Berufe interessieren – und mehr Frauen aus Teilzeit in Vollzeit zurückbringen. Dabei müsse sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, so der Handwerkspräsident. Zudem müsste den vielen jungen Menschen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, ein Weg in einen handwerklichen Beruf möglich sein. Auch hier gehe ein Potential an Fachkräften verloren.
Laut Mikrozensus gebe es derzeit rund 60.000 Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die zwar die Schule verlassen hätten, aber danach nicht in einer Arbeitsstelle angekommen oder eine Ausbildung beziehungsweise ein Studium begonnen hätten.