Junge Chefs wollen mehr Zeit für Familie

Eltern gehen mit Kind am Arm spazieren

Mehr Zeit für Familie und Privatleben – die wünschen sich vor allem junge Vorstände, zeigt eine neue Umfrage der Beratung Kienbaum. Demnach nannten die sogenannten Young CXO verstärkt eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf und auch eine bessere Work-Life-Balance als entscheidenden Karrierefaktor.

Neben offener Kommunikation, einer starken Werteorientierung und teamfähigen Führen seien dies die wichtigsten Faktoren für den Aufstieg in die Unternehmensspitze. Nichtsdestotrotz wird man auf auf die 30-Stunden-Woche bei Vorständen wohl vergeblich warten müssen: Im Schnitt arbeiteten die befragten Manager gut 60 Stunden in der Woche und auch am Wochenende. Ein knappes Drittel gab allerdings, am Wochenende ganz für die Familie da zu sein. Ein weiteres Drittel gab zu dieser Frage allerdings keine Antwort.

Wunsches nach mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Befragten Jung-Manager waren trotz ihres Wunsches nach mehr Familienzeit davon überzeugt, dass eine Karriere an der Konzernspitze nur durch außergewöhnlichen Einsatz möglich sei. Und dazu gehöre eben auch ein intensiver zeitlicher Einsatz. Befragt wurden 76 Vorstände, die vor dem 45. Lebensjahr C-Level-Ebene erreicht hatten. Es war allerdings keine Frau darunter.

Als sehr wichtig für die Karriere gaben die meisten Befragten “geordnete Familienverhältnisse” an. 83 Prozent der Interviewten sind verheiratet, elf Prozent haben zwar nicht geheiratet, leben aber in einer festen Partnerschaft. Ein knappes Drittel der Vorstände beklagte, letztlich doch zu wenig Work-Life-Balance zu haben. Und immerhin 40 Prozent der Befragten sagte, dass die Partnerin mit der Aufteilung nicht zufrieden sei.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.