Eine aktuelle Simulation des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) kommt zu dem Ergebnis: moderate Steuersenkungen für Unternehmen könnten in Deutschland über einen Zeitraum von zehn Jahren positive wirtschaftliche Effekte entfalten.
Die Studie beleuchtet eine schrittweise Reduzierung der Körperschaftssteuer um insgesamt fünf Prozentpunkte in fünf Jahren. Gemäß der Simulation würden die positiven Auswirkungen auf Investitionen und Konsum im Jahr 2033 erstmals die staatlichen Mindereinnahmen übertreffen. Private Investitionen könnten bis zu 1,6 Prozent höher liegen. Und im Zeitraum von 2024 bis 2033 könnten zusätzliche Investitionen in Höhe von 57 Milliarden Euro generiert werden.
Wirkung bis ins Ausland
Immerhin ist das Steuerniveau ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Entscheidung für betriebliche Investitionen geht. In Deutschland beträgt die Belastung für Kapitalgesellschaften durchschnittlich etwa 30 Prozent, was im Vergleich zum Durchschnitt der OECD-Länder einen Anstieg um 6,5 Punkte darstellt. Die Studie, die im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen erfolgte, stellt fest, dass Deutschland im internationalen Vergleich die höchsten Steuersätze aufweist, wobei lokale Unterschiede aufgrund der festgelegten Gewerbesteuer zu berücksichtigen sind.
Die vorgeschlagene moderate Steuersenkung könnte das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands steigern. Ferner würden die Wachstumsimpulse teilweise aufgrund internationaler Verflechtungen auch im Ausland spürbar sein. Die Schuldenstandsquote könnte nach zehn Jahren aufgrund der angenommenen Finanzierung durch Kreditaufnahme um 2,7 Prozentpunkte höher liegen. Auch weisen die Autorinnen und Autoren der Studie darauf hin, dass andere Simulationen, wie beispielsweise eine zweistufige Senkung der Körperschaftsteuer oder eine Reduzierung um zehn Punkte in fünf gleichen Jahresschritten, zu verstärkten positiven Effekten führen könnten.