Strategische Kommunikation hilft Unternehmen und Personen, Vertrauen zu schaffen und Beziehungen zu stärken. Sie gelingt jedoch nur, wenn die Strategie durchdacht ist.
Eine Online-Umfrage von Faktenkontor unter 255 Kommunikationsprofis aus Deutschland und der Schweiz zeigt: Nur die Hälfte der befragten Unternehmen verfolgt eine feste, übergeordnete Kommunikationsstrategie. 45 Prozent der befragten Kommunikationsprofis geben an, dass sie gar keine solche Strategie haben.
Eine weitere Studie belegt: Je bildhafter und erfahrungsbasierter die Kommunikation, desto besser. Der Mensch ist visuell geprägt: Über 80 Prozent aller Informationen nimmt er über den Sehsinn auf. 60 Prozent der Gehirntätigkeit widmet sich dem Wahrnehmen, Verarbeiten und Speichern von Bildern gewidmet. Geschichten entfalten also eine starke visuelle Wirkung – selbst, wenn sie als Text verfasst sind. Ein Plädoyer für Storytelling, denn es erzeugt Bilder im Kopf.
Das Why, den Purpose definieren
Wenn Menschen in Geschichten denken, braucht erfolgreiche Kommunikation eine gute Story. Dafür sind gute Geschichtenerzähler:innen nötig. Selbst die beste Story bleibt wirkungslos, wenn sie nicht überzeugend vermittelt wird. Ob für ein Unternehmen oder eine Person: Die Botschaft sollte klar bleiben. Statt sich zu schnell auf Marketing und Produktkommunikation zu stürzen, sollte man zuerst das Why, den Purpose, definieren, um die Geschichte hinter der Vision zu verstehen.
Dazu gehört eine Kern-Message, die klar, prägnant und fokussiert ist und aus der Identität abgeleitet wird. Ein Satz sollte den Kern und das Ziel des Geschäftsmodells erklären. Je größer ein Unternehmen oder eine Personenmarke dabei wird, desto komplexer wird die Kommunikation. Das Unternehmen selbst sollte als Erzähler:in auftreten, um sicherzustellen, dass die Geschichte erzählt wird und den eigenen Zielen entspricht.
Gute Kommunikation entsteht immer aus einer klaren Haltung
Um in der digitalen Informationsflut aufzufallen, muss man die Zielgruppe zum Zuhören bringen. Was einfach klingt, ist herausfordernd. Der Schlüssel liegt in der Personenkommunikation. Geschichten, die Menschen erzählen, bleiben im Gedächtnis. Es geht darum, nicht nur Fakten zu präsentieren, sondern auch Emotionen zu wecken.
Ein beeindruckendes Beispiel für neue Kommunikation ist, wie Jacinda Ardern ihren Rücktritt kommunizierte. Ihre Verletzlichkeit schuf Vertrauen. Sie signalisierte: Ich bin integer, ein starkes Vorbild. Solange man im Einklang mit seiner Positionierung und Kern-Message bleibt, wirkt Offenheit nicht wie Seelenstriptease. Im Klartext: Gute Kommunikation entsteht aus klarer Haltung.
Erste Schritte auf dem Weg zur Kommunikationsstrategie:
- Kommunikationsziele definieren: Geht es darum, das Markenimage zu stärken, Kunden zu gewinnen oder Veränderungen zu kommunizieren?
- Zielgruppe verstehen: Welche Bedürfnisse, Interessen, Kommunikationspräferenzen und Herausforderungen hat die Zielgruppe?
- Themen definieren: Für welche Themen steht das Unternehmen? Wo strebt es hin?
- Glaubwürdigkeit und Konsistenz: Handlungen sollten auf allen Kommunikationskanälen mit den Aussagen übereinstimmen.
- Kommunikationskanäle definieren: Verschiedene Kommunikationskanäle sichern eine breite Reichweite.
- Klare Sprache: Komplexe Formulierungen führen zu Missverständnissen. Eine klare Sprache stellt sicher, dass die Botschaft verstanden wird.
Viele haben das Know-how, das hervorragende Produkt oder die besondere Dienstleistung. Mit Persönlichkeit, Energie und Passion hingegen kreiert man emotionale Geschichten, die begeistern. Strategische Kommunikation ist keine kurzfristige Angelegenheit. Erfolgsentscheidend sind Kontinuität und Ausdauer.