Chefgehälter in öffentlichen Unternehmen steigen

Mehrere Personen auf dem Büroflur

Geschäftsführer und Vorstände von öffentlichen Unternehmen in Deutschland bekommen mehr Geld: Die Grundbezüge sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 2,4 Prozent gestiegen, wie eine Studie der Beratungsgesellschaft Kienbaum ergab.

Die Gesamtbezüge der Chefs inklusive Bonuszahlungen stiegen sogar um 3,4 Prozent.  Je nachdem in welchem öffentlichen Unternehmen die Chefs tätig sind, unterscheiden sich ihre Gehälter allerdings erheblich.

Das Gehaltsniveau hängt demnach stark von der Branche ab. Mit einem Jahresverdienst von durchschnittlich 347.000 Euro befinden sich Geschäftsführer und Vorstände von Banken und Sparkassen der Studie zufolge an der Spitze. Damit verdienen sie drei Mal besser als Chefs in der Bäder- und Freizeitwirtschaft, die durchschnittlich 107.000 Euro pro Jahr bekommen. In der Sozialwirtschaft liegen die Jahresgehälter noch darunter, bei 98.000 Euro.

Große Gehaltsunterschiede zwischen Unternehmen

Auch die Größe eines Unternehmens beeinflusst die Gehälter der Vorstände und Geschäftsführer signifikant. In öffentlichen Unternehmen mit bis zu 25 Mitarbeitern liegt der durchschnittliche Verdienst bei 100.000 Euro im Jahr. Bei Unternehmen mit 250 bis 500 Mitarbeitern erhöht sich der Verdienst auf mehr als das Doppelte: 219.000 Euro. Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern bieten ihren Chefs durchschnittlich 684.000 Euro.

Der Studie zufolge legen die öffentlichen Unternehmen für ihre Führungsetage sehr unterschiedliche Verdienstlevel fest. Demnach zahlen 20 Prozent der Unternehmen ihren Vorständen und Geschäftsführern weniger als 100.000 Euro im Jahr. Bei 62 Prozent, die Mehrheit, sind es zwischen 100.000 Euro und 300.000. In 16 Prozent der Unternehmen liegt der Verdienst bei 300.000 bis 750.000 Euro. Eine Minderheit, rund zwei Prozent, zahlt mehr als 750.000 Euro.

Für die Kienbaum-Studie wurden Daten von 2.447 Geschäftsführern und Vorständen aus 1.197 öffentlichen Unternehmen in Deutschland erhoben.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.