Stressfaktor Chef

Personen auf dem Weg ins Büro

Der Stress in der Arbeitswelt steigt. Zwei Drittel der Beschäftigten fühlt sich stärker emotional belastet im Job als noch vor fünf Jahren. Als Ursache wird häufig die Führungskraft genannt.

Das berichtet Wirtschaftspsychologie aktuell über eine aktuelle Befragung von 1.951 Angestellten durch die global tätige Organisations- und Personalberatung Korn Ferry. Demnach nennt mehr als jeder und jede dritte Befragte den Chef als Stressfaktor. Nur zwölf Prozent sehen die Ursache in zu viel Arbeit. Außerdem führen Pendeln, wenig Wertschätzung und die Höhe des Gehalts sowie die Kollegen zu Stress am Arbeitsplatz. Den Stress nehmen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch mit nach Hause. Fast Dreiviertel gaben an, dass Sorgen und brennende Themen im Job sie auch nach Feierabend bewegten und sich sogar auf die Partnerschaft und das Privatleben auswirkten.

Führungskräfte sollten Stabilität ausstrahlen

Besonders belastet der Umfrage zufolge ein Wechsel der Führungskräfte die Beschäftigten. Klar ist: Mit jedem neuen Vorgesetzten ändern sich Arbeitsweisen und oft auch der Stil und die Atmosphäre im Team und in der Zusammenarbeit. Auch wechseln Führungskräfte in Zeiten von Umbrüchen deutlich häufiger

Unser Tipp daher: Auch wenn Zeiten der Transformation Wechsel in der Leitungsebene bedeuten und in vielen Unternehmen auch Brüche und Umbauten an der Organisation für sich, sollten Führungskräfte dafür sorgen, dass sie Sicherheit und Stabilität ausstrahlen – und die Geschichte des Unternehmens kennen und auch die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick behalten, die schon länger dabei sein.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.