Viele entspannen zwischen Weihnachten und Neujahr. Doch laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom schalten viele Berufstätige nicht völlig ab. Rund die Hälfte derjenigen, die über die Feiertage Urlaub haben, bleibt für den Job erreichbar.
Etwa drei Viertel der Berufstätigen nehmen in diesem Jahr Urlaub zwischen den Jahren. Doch 50 Prozent von ihnen sind trotz freier Tage für Kolleg:innen, Vorgesetzte oder Kund:innen ansprechbar. Viele bevorzugen dabei die schriftliche Kommunikation: 48 Prozent nutzen Nachrichtendienste wie SMS oder WhatsApp, 45 Prozent E-Mail. 40 Prozent nehmen Anrufe entgegen, während Videoanrufe nur für 15 Prozent infrage kommen.
Unterschiede zwischen Generationen
Interessant sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Die 16- bis 29-Jährigen schalten häufiger ab: Nur ein Drittel bleibt während des Weihnachtsurlaubs erreichbar. Dagegen sind die 30- bis 49-Jährigen mit 58 Prozent am häufigsten verfügbar. Diese mittlere Generation scheint stärker in berufliche Verpflichtungen eingebunden oder erwartet von sich selbst höhere Erreichbarkeit.
Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie ist die Erreichbarkeit gesunken. 2019 waren noch 71 Prozent der Berufstätigen während des Urlaubs erreichbar. Während der Pandemie ging dieser Wert zurück und pendelt seitdem bei etwa 50 Prozent. Dies deutet auf ein Umdenken bei der Work-Life-Balance hin, das auch nach den Pandemiejahren anhält.
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Trotzdem bleibt die Erreichbarkeit eine Realität für viele – vor allem in mittleren Altersgruppen. Ob aus Pflichtgefühl, beruflichem Druck oder persönlichem Ehrgeiz: Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, besonders in der digitalen Welt.