Deutschland schöpft die Kraft junger, innovativer Firmen nicht aus. Das fordern ifo-Präsident Clemens Fuest und Expert:innen von UnternehmerTUM.
„Innovative Gründerinnen und Gründer bringen wichtige Wachstumsimpulse, leider behindern aber die Rahmenbedingungen in Deutschland noch die Umsetzung zu vieler guter Ideen“, sagt Fuest. Die Expert:innen von UnternehmerTUM und ifo-Institut legen konkrete Vorschläge vor, wie die Politik Innovation und Wertschöpfung gezielt stärken kann.
Deutschland fällt international zurück
„Die neue Bundesregierung hat Start-ups im Koalitionsvertrag als Zukunftsträger benannt, aber es braucht mehr als das“, sagt Helmut Schönenberger, Geschäftsführer von UnternehmerTUM. Die Autor:innen fordern eine klare wirtschaftspolitische Agenda. Gründungen müssen digital, schnell und unbürokratisch ablaufen. Visa- und Anerkennungsverfahren sollen einfacher werden, der Zugang zu Kapital leichter, Start-ups stärker an staatlichen Aufträgen teilhaben. „Auch der Transfer von Forschung in Unternehmen sollte systematisch gefördert werden, etwa durch Entrepreneurship-Zentren an Hochschulen”, betont Fuest.
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Zwar steigt die Zahl erfolgreicher Start-ups und das Investitionsvolumen, doch im internationalen Vergleich bleibt Deutschland. 2023 lag die Venture-Capital-Quote bei nur 0,06 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – weit hinter Großbritannien oder Israel. Viele junge Firmen wandern ins Ausland ab, weil sie hier kein gutes Umfeld für Wachstum finden. Dass sich Anstrengungen lohnen, zeigt die Zahl der Unicorns: 2014 gab es in Deutschland nur eines, 2024 sind es 32. „In der aktuellen Lage braucht Deutschland nicht nur neue Ideen, sondern auch die richtigen politischen Entscheidungen, damit daraus wirtschaftliche Dynamik werden kann“, fordert Schönenberger.