Dürfen Chefs Mediatoren einschalten?

Paar sitzt auf Bank vor Panoramafenster

Sind Auseinandersetzungen festgefahren, kommt es in der Regel nicht mehr zu einer friedvollen Einigung. Daher setzen Arbeitgeber bei hartnäckigen Konflikten immer häufiger auf Mediatoren. Doch müssen sich Beschäftigte darauf einlassen, oder dürfen sie die Arbeit mit ihnen ablehnen?

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtSind Konflikte festgefahren, hilft am Ende nur noch eine neutrale Person, die versucht, die Streithähne durch geeignete Maßnahmen zur Einsicht zu bringen. Dafür erhalten beide Seiten ausreichend Zeit, die Hintergründe ihrer Auseinandersetzung vorzutragen, mit dem Ziel, am Ende eine verbindliche Vereinbarung zu treffen. Wie die konkret aussieht, entscheiden beide gemeinsam.

Der Vorteil einer Mediation ist, dass die streitenden Parteien gemeinsam eine Vereinbarung treffen. Wird die nämlich von einer übergeordneten Person wie beispielsweise einem Richter getroffen, ist der Streit noch lange nicht beigelegt, was nicht sinnvoll ist, da bei der dauerhaften Streitbeilegung der Betriebsfrieden im Vordergrund steht.

Mediatoren sind da, um zu regulieren

Wichtig: Die Teilnahme an der Mediation muss unbedingt freiwillig erfolgen. Denn hier geht es um das gemeinsame Erarbeiten einer Lösung. Und die ist unter Druck kaum zu erreichen.

Ein weiterer Vorteil einer Mediation ist, dass ein mögliches Machtgefüge zwischen den Streithähnen aufgehoben wird: Hier treffen sich beide auf Augenhöhe. Der Mediator ist da, um regulierend einzugreifen, wenn einer den anderen beispielsweise nicht zu Wort zu kommen lässt.

Eine Mediation als Konfliktbewältigung wird auch immer häufiger von Arbeitsgerichten angewandt. Das heißt, der Prozess wird unterbrochen, um zu schauen, ob eine Mediation die Lösung bringen kann. Kommt es nicht zu einer Einigung, kann der Prozess wieder aufgenommen werden.

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Cover Was Chefs nicht dürfen (und was doch)

 

Was Chefs nicht dürfen – und was doch
von Sabine Hockling und Ulf Weigelt
Ullstein Verlag (1. Auflage, Juni 2017)
9,99 Euro (D)
ISBN 978-3-548-37694-3

 


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Sabine Hockling

Die Chefredakteurin Sabine Hockling hat WIR SIND DER WANDEL ins Leben gerufen. Die Wirtschaftsjournalistin und SPIEGEL-Bestsellerautorin beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Veränderungen unserer Arbeitswelt. Als Autorin, Herausgeberin und Ghostwriterin veröffentlicht sie regelmäßig Sachbücher – seit 2023 in dem von ihr gegründeten DIE RATGEBER VERLAG.