Viele Deutsche fühlen sich ausgelaugt und sind erschöpft. Sie wünschen sich eine Trendwende und möchten ihre Arbeitszeit stark reduzieren. Diesen Wunsch äußern dabei Männer und Frauen gleichermaßen.
Die Digitalisierung hat vieles beschleunigt und effizienter gemacht. Die Arbeit hat sich verdichtet und aufgrund des zunehmenden Arbeitskräftemangels steigen die Anforderungen an das Personal. Es muss in immer kürzerer Zeit immer mehr schaffen. Work-Life-Balance? Kaum mehr vorhanden. Kein Wunder also, dass sich Beschäftigte eine Trendwende wünschen und viel weniger arbeiten wollen. Angetrieben wird dieser Wunsch nach reduzierter Arbeitszeit auch durch die jüngeren Generationen, die sich mehr vom Leben wünschen.
Frauen ab 60 Jahren wollen ihre Arbeitszeit stark reduzieren
Wie Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigen, wünschen sich viele Deutsche eine stark reduzierte Arbeitszeit wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1985. Demnach wollen Beschäftigte im Schnitt nur noch 32,8 Stunden pro Woche arbeiten – vor zehn Jahren hatten die Befragten noch 34,4 Stunden in der Woche als Idealarbeitszeit angegeben.
Die Zahlen stammen aus dem sozio-ökonomischen Panel, Befragungszeitraum 2020, für das derzeit rund 30.000 Personen im Jahr befragt werden. Danach ist der Wunsch nach Arbeitszeitreduzierung bei beiden Geschlechtern vorhanden. Frauen ab 60 Jahren wünschen sich dabei eine noch geringere durchschnittliche Arbeitszeit. Sie halten 26,3 Stunden in der Woche für angemessen.