Eine Studie des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes zeigt: Flexible Arbeitszeitmodelle senken den Stress, steigern die Arbeitszufriedenheit und Bereitschaft zur Mehrarbeit.
Flexible Arbeitszeitmodelle steigern das Wohlbefinden der Beschäftigten. Dies bestätigt eine Studie des Forschungsinstituts Sotomo, die im Frühling 2024 im Auftrag des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes mit 1.670 Erwerbstätigen in der Schweiz durchgeführt wurde.
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Die Studie zeigt, dass flexible Arbeitszeiten es Beschäftigten erleichtern, soziale und familiäre Verpflichtungen wahrzunehmen. Besonders Eltern minderjähriger Kinder bevorzugen flexible Arbeitszeiten, da sie so ihren Arbeitsalltag besser mit Betreuungsaufgaben abstimmen können.
Flexibilität führt zu weniger Stress und geringerer Belastung
81 Prozent der Befragten sagten, dass mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten ihr Stressniveau senken würde. 76 Prozent der Befragten mit vollständig flexiblen Arbeitszeiten gaben an, dass Arbeit und Freizeit oft ineinander übergehen, doch nur 10 Prozent empfinden diese Vermischung als belastend. Bei festen Arbeitszeiten empfinden 16 Prozent die Vermischung von Arbeit und Freizeit als belastend. Flexible Arbeitszeiten führen also seltener zu Belastungen durch die Vermischung von Arbeit und Freizeit. Diese Erkenntnisse widersprechen der These der Gewerkschaften, dass flexible Arbeitszeiten zwangsläufig zu einer belastenden Vermischung führen.
Flexible Arbeitszeiten bieten Chancen im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel. Die Studie zeigt, dass flexiblere Arbeitszeiten nicht nur die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen, sondern auch ihre Bereitschaft, mehr zu arbeiten. 28 Prozent der Teilzeitbeschäftigten könnten sich vorstellen, ihr Arbeitspensum zu erhöhen, wenn sie flexibler arbeiten könnten. Dies bestärkt die Arbeitgeber in ihrer Forderung nach mehr Flexibilität: „Die Studie zeigt, dass flexible Arbeitszeiten nicht nur den Stress reduzieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels leisten können. Wollen wir erreichen, dass das Arbeitskräftepotenzial noch besser ausgeschöpft wird, sollte so gut wie möglich auf dieses Bedürfnis der Arbeitnehmenden nach mehr Flexibilität eingegangen werden. Hier ist auch die Politik gefordert“, sagt Daniella Lützelschwab, Leiterin Ressort Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht beim Schweizerischen Arbeitgeberverband.