Frauen blicken pessimistisch in die Zukunft, wenn es um ihre Karriere geht. Auslöser sind die Doppelbelastungen in der Pandemie, so eine Studie.
Dauer-Home-Office, immer wieder geschlossene Kitas und Schulen, Quarantäne und alles immer wieder Remote: Die veränderte Arbeitswelt der vergangenen Monate sorgt für deutlich weniger Zuversicht bei den Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt – besonders bei Frauen, so eine Untersuchung der Initiative Chefsache. Immer weniger Frauen glauben, dass sie eine Führungsposition einnehmen können, viele haben das Streben danach auch ganz aufgegeben. Der Untersuchung zufolge sagen nur noch 33 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sagen, dass sie zuversichtlich oder sehr zuversichtlich sind, eine Position mit Führungsfunktion zu erreichen. Im Vorjahr waren es 37 Prozent. Bei den Frauen sind es hingegen nur noch 28 Prozent, 2020 waren es 35 Prozent.
Ein Grund ist fehlende Flexibilität: 42 Prozent der Beschäftigten wünschen sich mehr davon, dann hätten sie auch wieder Lust auf Führungspositionen. Immerhin 47 Prozent sagen aber, dass ihre Arbeit in der Pandemie flexibler geworden sei. Dennoch beklagen viele, dass die Arbeitsverdichtung zugenommen habe.
Zweifel am Home-Office als Dauerzustand
Und nur ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland fühlt sich in Karriereplänen unterstützt. Ein Drittel der Befragten sagt, das liege auch am Home-Office. Das ständige Arbeiten von zuhause wirke sich ihrer Ansicht nach negativ auf ihre Karriere aus. Und immerhin 31 Prozent denken sogar, dass das Home-Office generell die Chancen auf eine Führungsposition verringere.
Für die repräsentativen Umfrage der Initiative Chefsache wurden im Oktober 2021 rund 5.000 Berufstätige und Studierende in Deutschland befragt. Seit Februar 2018 untersucht die Initiative halbjährlich die Karriereambitionen der Beschäftigten in Deutschland.