Gender Pay Gap weiter hoch

2 Frauen gehen eine Treppe runter

Die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen sind in Deutschland regional extrem unterschiedlich verteilt. Das zeigt eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die anlässlich des Equal Pay Days am 7. März errechnet wurde.

Der 7. März 2023 Tag markiert jenen Tag des Jahres, bis zu dem Frauen rechnerisch im Durchschnitt ohne Bezahlung arbeiten mussten, wenn sie fortan bis zum Jahresende gleich verdienen würden. Im Jahr 2009 hatte der Equal Pay Day noch am 20. März gelegen. Der IAB-Studie zufolge ist der Gender Pay Gap im baden-württembergischen Bodenseekreis mit 39,9 Prozent besonders groß. Im Kreis Dessau-Rosslau in Sachsen-Anhalt hingegen verdienen Frauen sogar etwas mehr (1,8 Prozent) als Männer. Auch in Frankfurt/Oder und Cottbus in Brandenburg sowie im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt liegen vollzeitbeschäftigte Frauen beim Gehalt im Schnitt vor den Männern.

Lohnlücke schließt sich allmählich

Wir sind der Wandel-NewsletterInsgesamt war der sogenannte Gender-Pay-Gap, also die geschlechterspezifische Lücke bei der Bezahlung, 2021 in Westdeutschland mit 20,6 Prozent mehr als dreimal so groß wie in Ostdeutschland mit 6,3 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt erhielten 2021 vollzeitbeschäftigte Männer 18,9 Prozent mehr Lohn oder Gehalt. Über die Zeit schließt sich die Lücke allerdings allmählich. Vor fünf Jahre war die Lücke noch um 2,5 Prozentpunkte größer.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.