Vereinigte Arabische Emirate verkürzen Arbeitswoche

Skyline von Dubai

Schluss mit Schuften bis zum Umfallen: Die Vereinigten Arabischen Emirate verkürzen die Arbeitswoche. Zudem wird das Wochenende von bisher Freitag und Samstag auf Samstag und Sonntag verschoben.

Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM. Die neuen Arbeitszeiten gelten in den Emiraten ab Januar 2022 – und müssen verpflichtend in den Regierungseinrichtungen umgesetzt werden. So will die Regierung den Menschen mehr Ausgleich zwischen Privatleben und Job ermöglichen, auch hofft man, auf dieser Weise noch wettbewerbsfähiger zu werden.

Todesfälle durch Herzerkrankungen im Zusammenhang mit langen Arbeitszeiten steigen

Tatsächlich sind die Vereinigten Arabischen Emirate damit das erste Land der Welt, das die landesweit geltende Arbeitswoche auf weniger als fünf Tage verkürzt. Außerdem wird das Land durch die Verlegung des Wochenendes zum ersten Golfstaat mit einem Wochenende von Samstag und Sonntag. Das verlängerte Wochenende beginnt zudem am Freitagmittag, damit das für die Musliminnen und Muslime wichtige Freitagsgebet auch von ihnen wahrgenommen werden kann.

Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam im Mai 2021 zu dem Schluss, dass Wochenarbeitszeiten von 55 Stunden oder mehr mit einem deutlich höheren Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko einhergehen. Demnach stieg die Zahl der Todesfälle durch Herzerkrankungen im Zusammenhang mit langen Arbeitszeiten zwischen 2000 und 2016 um 42 Prozent. In vielen Ländern ist eine Wochenarbeitszeit von 35 bis 40 Stunden die Norm. Doch vor allem in Südostasien und im Westpazifik-Raum liegt sie laut der Studie oft deutlich höher.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.