Mache erst einmal Dein Ding und erzähle dann dann davon, rät Wendy Verdin-Kohlmeier. Denn viele Menschen neigen dazu, mit ihren Kommentaren zu frustrieren und Pläne zu stoppen, so die Inhaberin der „Beautery“.
In den USA geboren wächst Wendy Verdin-Kohlmeier in Mexiko City auf. Seit 2003 lebt die Zahnärztin in Deutschland und ist seit 2012 als Make-up-Artist tätig. Zuerst als Freelancerin für Shootings und Videodrehs, seit Oktober 2014 als Inhaberin der Beautery, einer Make-up-Bar im Hamburger Stadtteil Eppendorf. Denn als Mutter einer Tochter wollte Verdin-Kohlmeier nicht mehr frei arbeiten und von Einsatz zu Einsatz hetzen.
die Chefin: Warum machen Sie, was Sie machen?
Wendy Verdin-Kohlmeier: Mir macht sehr viel Spass, Freude ins Leben anderer zu bringen. Wer zu mir kommt, möchte sich etwas Gutes tun und hübscher aussehen. Daher ist mein Motto beim Schminken immer: Bleib’ wie du bist, nur einen Tick besser. Ich verkleide deshalb auch keine Menschen, sondern hole das Beste aus ihnen raus! Das macht mir viel Freude und am Ende des Tages ein tolles Gefühl.
die Chefin: Wurden Sie auf Ihrem Weg unterstützt?
Verdin-Kohlmeier: Ja, immer wieder von meiner Familie, die in guten und schlechten Zeiten immer für mich da sind. Ganz besonders mein Mann ist eine wichtige Unterstützung für mich. Ohne ihn wäre vieles nicht möglich.
“Ich hatte diverse schwierige Phasen”
die Chefin: Gab es auf diesem Weg Hürden?
Verdin-Kohlmeier: Ich hatte diverse schwierige Phasen. Und diese großen Steinen auf meinem Weg gaben mir im ersten Moment das Gefühl, nicht weiterzukommen. Heute weiß ich, dass diese schwierigen Phasen dazu da sind, um die guten Zeiten schätzen und lieben zu lernen. Manchmal muss man einfach hinfallen, um nach dem Aufstehen stärker werden zu können. Ich habe gelernt, aus diesen Steinen eine Treppe zu bauen, die mich zum Erfolg bringt.
die Chefin: Auf welche Ihrer Eigenschaften sind Sie stolz und warum?
Verdin-Kohlmeier: Auf meine Lust, zu leben und mehr zu erfahren! Ich bin sehr neugierig und stecke voller Ideen. Deshalb ist Stillstand auch ein Graus für mich. Ich nehme gern Risiken auf mich und mache einfach weiter – nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im Privatleben.
Meiner Meinung nach hat das Leben viel mehr anzubieten, als nur Arbeit. Ich bin sehr zielstrebig und habe eigentlich immer einen Plan. Funktioniert dieser nicht so, wie ich es mir vorstelle, kann ich es akzeptieren und dennoch weitermachen.
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die Chefin: Was war der beste Rat, den Sie je bekommen haben?
Verdin-Kohlmeier: Das ist eine schwierige Frage, denn ich höre nicht oft auf Ratschläge. Aber ein guter Rat wäre: „Erzähle keinem von Deinen Plänen! Mache erst einmal Dein Ding und dann kannst du Deinen Mund aufmachen.“ Nicht weil man als Einzelgänger durch das Leben laufen soll, sondern weil nicht jeder versteht, was man machen möchte. Viele Menschen neigen dazu, mit ihren Kommentaren zu frustrieren und so Pläne zu stoppen. Wenn Du an Deine Idee glaubst, folge Deinem Instinkt und Deinem Herzen!
die Chefin: Was raten Sie dem Nachwuchs?
Verdin-Kohlmeier: Komme raus aus Deiner „Comfort-Zone”! Egal was Dein Ziel ist, Du wirst es nicht erreichen, wenn Du nach wie vor das gleiche machst. Ändere Dich, ändere die Art, wie Du Dinge siehst, denn nur dann werden diese sich auch ändern. Und fange an, Dinge aktiv anzugehen, statt nur drüber zu reden und zu träumen.