Um sich selbst weiterzuentwickeln sucht Annekathrin Bethke früh professionelle Unterstützung. Ein Schritt, der nicht nur für sie von Vorteil ist, sondern auch ihr Team nach vorn bringt.
Die 1985 in Berlin geborene Annekathrin Bethke hat BWL an der Europäischen Fernhochschule studiert. Seit 2006 ist sie beim Hamburger Immobilienmakler Dahler & Company beschäftigt und übernahm zunächst die Leitung im Bereich Marketing und PR. Seit 2013 ist sie Geschäftsführerin der Dahler & Company Franchise GmbH & Co. KG und u.a. für die Akquisition der neuen Lizenzpartner zuständig.
Frauen haben etwas zu sagen, sie müssen allerdings den Raum erhalten, das auch zu tun! Diesen bieten wir mit unserem Format DIE CHEFIN-TALK.
Hier laden wir Frauen ein, mit uns über ihr Thema zu sprechen.
die Chefin: Warum machen Sie, was Sie machen?
Annekathrin Bethke: Als ich bei Dahler & Company im Marketing gelandet bin, war mir schnell klar, dass das meine Leidenschaft ist. Ich war froh über die Möglichkeit, das Marketing mit aufbauen und meine Ideen verwirklichen zu können.
Mir macht es generell großen Spaß, Projekte zu initiieren, voranzutreiben und abzuschließen. Besonders die Vielfalt und der stetige Fortschritt machen meinen Job überhaupt so interessant für mich.
“Dieser Anspruch, den ich an mich selbst stelle, ist manchmal zu hoch.”
die Chefin: Wurden Sie auf Ihrem Weg unterstützt?
Bethke: Kirsten und Björn Dahler, Gründer und Geschäftsführer von Dahler & Company, haben mich auf meinem bisherigen Weg sehr unterstützt. Beide haben früh mein Potential erkannt und mir die Chance gegeben, von Beginn an Marketingstrategien und Innovationen mitentwickeln und umzusetzen zu können.
Sie haben meine Leidenschaft für die Immobilienbranche eher als ich selbst erkannt. Ohne dieses Vertrauen, für das ich sehr dankbar bin, wäre ich heute nicht da, wo ich bin.
die Chefin: Gab es auf diesem Weg Hürden?
Bethke: Ich bin sehr ehrgeizig und habe stets meine Ziele vor Augen. Dieser Anspruch, den ich an mich selbst stelle, ist manchmal zu hoch. Meinen Perfektionismus abzulegen und zu erkennen, dass es gut ist, auch mal Fehler zu machen, musste ich erst lernen.
die Chefin: Auf welche Ihrer Eigenschaften sind Sie stolz und warum?
Bethke: Meine Leidenschaft und mein Wissensdurst treiben mich an. Ich versuche mich auf verschiedensten Ebenen einzubringen und den Gesamtprozess voranzutreiben, um für das Unternehmen und für mich das Optimum herauszuholen. Ohne diese Hingabe, auf die ich sehr stolz bin, wäre das nicht möglich.
die Chefin: Was war der beste Rat, den Sie je bekommen haben?
Bethke: Ich habe viele Ratschläge bekommen, die mir sehr geholfen haben, meine Ziele zu erreichen. Mutig zu sein und Herausforderungen anzunehmen habe ich beispielsweise von meinen Eltern immer mit auf den Weg bekommen. Richtig gefördert wird das durch meine berufliche Karriere, in der ich immer wieder beeindruckende Menschen treffe, die mich inspirieren.
“Ich bin ein großer Freund von regelmäßigen Teamcoachings, um Kommunikationsdefizite oder festgefahrene Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen.”
die Cefin: Was raten Sie dem Nachwuchs?
Bethke: Ich gebe meinen Mitarbeitern immer gern mit auf den Weg, dass es jeder weit schaffen kann. Dazu ist neben einer guten Ausbildung, Fleiß und Hingabe, auch Mut und das Bestreben weiterzukommen, unerlässlich.
Ferner ist für die Weiterentwicklung wichtig, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen sowie sich dieser bewusst zu sein. Ich habe mir dafür professionelle Unterstützung gesucht. Mithilfe unterschiedlichster Methoden wie dem Beziehungsmanagement oder dem interdisziplinären Arbeiten habe ich gelernt, Verhaltenstendenzen erkennen sowie ausarbeiten zu können. Und das ist nicht nur für mich persönlich hilfreich, sondern verbessert vor allem auch die Zusammenarbeit im Team.
Ich bin ein großer Freund von regelmäßigen Teamcoachings, um Kommunikationsdefizite oder festgefahrene Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Realität zeigt jedoch, dass viele erst zu solchen Maßnahmen greifen, wenn es eine Krise oder ein Problem zu lösen gibt.
Und wer in die Top-Managementebene möchte, sollte sich generell frühzeitig eine professionelle Begleitung in Form eines Mentors oder Coaches suchen. In England oder den USA ist ein Executive Coach für aufkommende Führungsfragen längst eine feste Instanz.
“Ich bin ein großer Freund von regelmäßigen Teamcoachings, um Kommunikationsdefizite oder festgefahrene Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Realität zeigt jedoch, dass viele erst zu solchen Maßnahmen greifen, wenn es eine Krise oder ein Problem zu lösen gibt.”
Genau das erlebe ich in meiner täglichen Arbeit als Coach: Unterstützung holen sich Führungskräfte und Teams meist erst dann, wenn die Situation bereits verfahren und knifflig ist. Frauen haben meiner Erfahrung nach weniger Schwierigkeiten, sich frühzeitig Unterstützung in Form von (Team-)Coachings zu suchen. Das können Frauen als echten Wettbewerbsvorteil für sich nutzen. Und damit zugleich einen wichtigen Beitrag zu einer veränderten Führungskultur im Unternehmen leisten.