Unternehmen unterschätzen digitale Transformationsvorhaben

Plakat mit Schriftzug change coming

Ein zentrales Ergebnis der Transformationsstudie 2024 ist, dass Unternehmen die Herausforderungen ihrer IT-Transformation vielfach unterschätzen.

Der technologische Fortschritt, neue Konsumgewohnheiten der Verbraucher und globale Entwicklungen zwingen Unternehmen zur beständigen Anpassung ihrer IT-Systeme. Dass solche Projekte meist komplexer und zeitaufwändiger sind als erwartet, belegen die aktuellen Zahlen der internationalen Transformationsstudie 2024, die das SAP-Beratungshaus NTT DATA Business Solutions AG gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Natuvion GmbH jährlich durchführt.

Die Studie liefert deskriptive Einblicke in die IT-Transformationspraxis von Unternehmen mit dem Ziel, Verantwortlichen einen Kompass für kommende Vorhaben an die Hand zu geben. Dafür wurden mehr als 1.200 CEOs, CIOs und IT-Entscheider aus insgesamt 15 Ländern zu laufenden oder bereits abgeschlossenen Transformationsprojekten befragt.

Druck zur technologischen Anpassung nimmt weltweit zu

Die technologische Entwicklung und der Anpassungsdruck auf die Wirtschaft setzen Unternehmen dabei unter Zugzwang. Als häufigsten Grund für eine IT-Transformation nennen die Unternehmen mit 36 Prozent organisatorische Anpassungen (Restrukturierungen). In der Automobilbranche, die einen massiven Umbruch wegen der Umstellung auf Elektromobilität durchläuft, führen Restrukturierungen die Liste der Motive für eine Transformation sogar mit 48 Prozent an. Ähnlich geht es dem boomenden Life-Sciences-Bereich. Auch bei diesem landeten organisatorische Anpassungen mit 38 Prozent auf dem ersten Rang.

Gleich danach wählten die Befragten über alle teilnehmenden Länder hinweg die Einführung neuer Technologien wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz mit 27 Prozent als zweithäufigstes Transformationsmotiv. Beim Vergleich der Länder untereinander führen die Schweiz mit 47 Prozent und die USA mit 43 Prozent die Tabelle der Vorreiter an. Deutsche Unternehmen belegen immerhin Platz 3: 37 Prozent von ihnen gaben an, ihre IT-Transformation gestartet zu haben, um moderne Technologien wie KI einzuführen.

Wachsender Bedarf nach Transformations-Know-how

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtEin zentrales Ergebnis der Transformationsstudie 2024 ist, dass Unternehmen die Herausforderungen ihrer IT-Transformation vielfach unterschätzen – allem voran die Organisation der Kommunikation zwischen Abteilungen und Unternehmensbereichen (39 Prozent) während des Prozesses. Besonders auffällig ist auch der Mangel an vorhandenen Transformationswissen in den Unternehmen (33 Prozent) sowie die Schwierigkeit einer detaillierten Bestandsanalyse der bestehenden IT-Landschaft und Daten (29 Prozent). Im direkten Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl derer, die einen Mangel an Transformations-Know-how im eigenen Unternehmen ausmachten, sogar um fünf Prozent zu. Mehr als ein Drittel aller Befragten bewertet daher die Option, frühzeitig externe Berater:innen zu engagieren und somit die bestehende Kompetenzlücke zu schließen, als zweitwichtigste organisatorische Maßnahme bei der erfolgreichen Umsetzung ihres Transformationsprojektes.

“Die Studie zeigt deutlich, dass vor allem fehlendes Know-how und Fachkräftemangel die Transformation von Unternehmen bremsen. Eine innovative und leistungsfähige IT ist aber entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die strategische Steuerung von Transformationsprojekten wird daher für Unternehmen weltweit immer relevanter. Wir binden Führungskräfte und Mitarbeitende frühzeitig in den Change Prozess ein und sorgen mit unserer 35-jährigen Expertise dafür, dass unsere Kunden ihre Transformationsziele im avisierten Zeit- und Budgetrahmen erreichen”, erklärt Norbert Rotter, CEO bei NTT DATA Business Solutions.

Mehr Datenschutz und Cloud-Anwendungen

Die Integration moderner Technologien wie Künstliche Intelligenz ist für etwa ein Viertel der Befragten bereits der vorrangige Grund ihrer IT-Transformation. Schränkt man den Bereich der befragten Personen auf Vertreter das Top-Managements ein, so zeigt sich, dass der Datenschutz im Vergleich zur KI sogar noch deutlich wichtiger bewertet wurde. Ganze 44 Prozent der Vorstände und Geschäftsführer:innen sagen aus, dass für sie der Datenschutz ein besonders wichtiger Treiber ihrer Transformation gewesen ist.

Ungebrochen ist auch der Trend, Anwendungen auf Cloud-Plattformen zu verlagern. Rund 56 Prozent der Unternehmen geben an, im Zuge der Transformation mehr Cloud-Dienste zu nutzen. In allen untersuchten Ländern sind höhere Flexibilität und schnellere Anpassungsmöglichkeiten die Hauptgründe für die Cloud-Nutzung (39 Prozent). Weitere Gründe zur verstärkten Cloud-Nutzung sind die Beschleunigung von Geschäftsprozessen (38 Prozent) sowie abermals der schnellere und leichtere Zugang zu technischen Innovationen wie zum Beispiel Automatisierung (37 Prozent). Auch die bessere Skalierbarkeit (16 Prozent) und eine höhere Datensicherheit (13 Prozent) sind für die Cloud-Nutzung von herausgehobener Bedeutung.

Datenqualität für Transformationsprojekte wichtig

Die zentrale Wichtigkeit der Datenqualität für Transformationsprojekte hebt Patrick Dahse, Geschäftsführer der Natuvion GmbH, die seit August 2022 ein Teil von NTT DATA Business Solutions ist, hervor: “Gute Daten waren schon immer die Grundlage und der Treibstoff für innovative Prozesse und im Zeitalter von KI nimmt deren Bedeutung weiter zu. Die Studienergebnisse bestätigen dies und zeigen: Nur wer seine Daten in entsprechender Qualität, harmonisiert und zentral verfügbar hält, wird auch in Zukunft die Segnungen technischer Entwicklungen optimal nutzen können.”

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