Der Frauenanteil bei Professuren ist zwar stetig gestiegen, bleibt jedoch deutlich niedriger als auf unteren Stufen der akademischen Laufbahn.
Der Frauenanteil unter den 51.900 hauptberuflichen Professor:innen an deutschen Hochschulen lag zum Jahresende 2023 bei 29 Prozent. Das Statistische Bundesamt meldet, dass dieser Wert leicht über dem Vorjahreswert liegt. Dabei variiert der Frauenanteil bei den hauptberuflichen Professor:innen stark zwischen den Fächergruppen. In den Geisteswissenschaften waren 43 Prozent der hauptberuflichen Professuren Ende 2023 mit einer Frau besetzt, in den Kunstwissenschaften 38 Prozent. Der niedrigste Frauenanteil fand sich in den Ingenieurwissenschaften mit 16 Prozent.
Je höher die Stufe der akademischen Karriere, desto niedriger der Frauenanteil
Der Frauenanteil an den Professuren hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. 2013 waren 21 Prozent der Professuren mit einer Frau besetzt, 2003 lag der Anteil noch bei 13 Prozent. Trotz des Anstiegs bleibt der Frauenanteil bei den höchsten akademischen Graden weit hinter dem Anteil zum Karrierestart zurück. So waren Frauen unter den Personen, die im Wintersemester 2023/2024 ein Hochschulstudium begonnen haben, mit 52 Prozent in der Mehrheit. Auch unter den Personen, die im Prüfungsjahr 2023 ein Studium erfolgreich abgeschlossen haben, waren mit 53 Prozent überwiegend Frauen (ohne Promotionen).
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- Je höher die akademische Karrierestufe, desto weniger Frauen
Je höher die Stufe der akademischen Karriere, desto niedriger die Frauenanteile: Bei den abgeschlossenen Promotionen lag der Frauenanteil im Prüfungsjahr 2023 bei 46 Prozent. Bei Habilitationen, also der Anerkennung der Lehrbefähigung an einer Hochschule, betrug er 37 Prozent. Bei den hauptberuflichen Professuren fiel der Frauenanteil nochmals um 8 Prozentpunkte niedriger aus.