Quiet Thriving: Ein neuer Blick auf die Arbeitswelt

Bürofassade

Unternehmen, die Quiet Thriving in ihre Kultur integrieren, steigern nicht nur die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden, sondern profitieren auch von langfristiger Leistungsfähigkeit und Innovationskraft.

In den letzten Jahren hat „Quiet Quitting“ viel Aufmerksamkeit erhalten. Der Begriff beschreibt Mitarbeitende, die innerlich kündigen, aber weiterhin ihre Aufgaben erfüllen – jedoch nur das Nötigste. Zusätzliche Anstrengungen lehnen sie ab. Nun zeichnet sich eine optimistischere Perspektive ab: „Quiet Thriving“ – das stille Aufblühen.


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Quiet Thriving beschreibt Mitarbeitende, die sich beruflich weiterentwickeln, ohne sich zu überfordern. Sie nutzen ihre Aufgaben, um Fähigkeiten auszubauen und langfristig voranzukommen, ohne sich in übermäßigen Einsatz zu stürzen. Im Gegensatz zu Quiet Quitting, das oft Entfremdung und Überlastung signalisiert, steht Quiet Thriving für einen gesunden Umgang mit Arbeit. Mitarbeitende bleiben motiviert und engagiert, ohne sich von der Arbeit vereinnahmen zu lassen. Sie arbeiten klüger statt härter, und finden eine Balance zwischen beruflicher Verantwortung und persönlichem Wohlbefinden.

Der Kontext von Quiet Thriving

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtIn einer Welt, die Erfolg oft mit ständiger Überanstrengung gleichsetzt, bietet Quiet Thriving einen wohltuenden Gegenpol. Die „Hustle Culture“ der letzten Jahre hat nicht nur Burnouts gefördert, sondern auch die Frage aufgeworfen, wie sinnvoll ein ständiges „Mehr und schneller“ ist.

Quiet Thriving zeigt, dass Erfolg nicht in Selbstüberforderung liegt. Es lädt dazu ein, Arbeit und Karriere nachhaltig zu betrachten. Wer Quiet Thriving lebt, strebt nicht nach lauter Anerkennung, sondern nach stiller Weiterentwicklung und Zufriedenheit. Diese Haltung ermöglicht ein erfülltes Arbeitsleben, frei von externem Druck.

Für Unternehmen bietet Quiet Thriving eine nachhaltige Strategie, um Talente zu binden und eine gesunde Unternehmenskultur zu fördern. Mitarbeitende, die sich stets weiterentwickeln, treiben Innovationen voran, optimieren Prozesse und steigern die Leistung – ohne den Stress eines ständigen Wettlaufs um Status und Anerkennung.

Wie Unternehmen Quiet Thriving fördern können

Unternehmen, die Quiet Thriving fördern, unterstützen ihre Mitarbeitenden dabei, eigene Ziele zu verfolgen und sich schrittweise zu entwickeln. Das erfordert Investitionen in Weiterbildung und Raum für eigenständiges Arbeiten. Das Ergebnis: höhere Zufriedenheit und stärkere Bindung ans Unternehmen.

Quiet Thriving verlangt einen Kulturwandel. Führungskräfte und Personalabteilungen müssen erkennen, dass Motivation nicht immer laut und sichtbar ist. Statt hektischem Output zählt die Qualität und Beständigkeit der Arbeit über längere Zeiträume.

Wichtig ist, Mitarbeitende nicht nur nach äußeren Erfolgen zu bewerten, sondern auch nach ihrer Fähigkeit, eigenständig zu arbeiten, innovative Lösungen zu finden und still zu wachsen. Dafür braucht es ein unterstützendes Umfeld, das Raum für Entwicklung bietet.

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Sabine Hockling

Die Chefredakteurin Sabine Hockling hat WIR SIND DER WANDEL ins Leben gerufen. Die Wirtschaftsjournalistin und SPIEGEL-Bestsellerautorin beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Veränderungen unserer Arbeitswelt. Als Autorin, Herausgeberin und Ghostwriterin veröffentlicht sie regelmäßig Sachbücher – seit 2023 in dem von ihr gegründeten DIE RATGEBER VERLAG.