Chancengerechtigkeit in der Arbeitswelt: Realität vs. Anspruch

Personen als Comic-Zeichnungen

Unternehmen betonen Chancengleichheit, doch nur wenige setzen konkrete Maßnahmen um, um die Vielfalt am Arbeitsplatz zu fördern. Der aktuelle Randstad Trendreport zeigt auf, wie Firmen durch inklusives Recruiting und flexible Arbeitsmodelle die Chancen für alle Mitarbeitenden verbessern können.

Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion stehen bei vielen Unternehmen theoretisch hoch im Kurs. Laut dem aktuellen Randstad Trendreport erkennen 68 Prozent der Firmen ihre Verantwortung, Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu fördern. Doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft eine Lücke: Nur 47 Prozent setzen konkrete Maßnahmen um, um die Chancen aller Mitarbeitenden zu verbessern.


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“Chancengerechtigkeit bedeutet, dass alle Talente gleiche Chancen in der Arbeitswelt haben – unabhängig von Herkunft, Bildung oder körperlichen Voraussetzungen”, sagt Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland. “Doch diese Realität ist in vielen Unternehmen noch nicht gegeben. Wer dem Fachkräftemangel entgegenwirken will, muss aktiv daran arbeiten, Hürden für benachteiligte Gruppen abzubauen, und jeden Menschen bestmöglich fördern.”

Menschen mit Behinderung und gering Qualifizierte bleiben oft außen vor

Obwohl viele Unternehmen Diversity betonen, profitieren gerade jene Gruppen, die besondere Unterstützung brauchen, oft nicht:

– 69 Prozent der Unternehmen sehen Handlungsbedarf bei der Förderung von Menschen mit Behinderung, doch konkrete Programme fehlen.
– 55 Prozent erkennen, dass Menschen mit geringerer Bildung benachteiligt sind, bieten aber kaum Qualifizierungs- oder Mentoring-Initiativen an.
– 49 Prozent der Erwerbstätigen, die sich einer Minderheit zugehörig fühlen, berichten von beruflichen Hindernissen aufgrund ihrer Identität.

“Die Zahlen zeigen deutlich: Viele Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst, setzen aber noch zu wenige konkrete Maßnahmen um”, so Menne. “Dabei gibt es bewährte Strategien, um mehr Teilhabe in der Arbeitswelt zu ermöglichen.”

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Von Recruiting bis Weiterbildung: So schaffen Unternehmen Chancengerechtigkeit

Der Randstad Trendreport #4 zeigt, wie Unternehmen ergreifen Chancengleichheit aktiv fördern können:

– Flexible Arbeitsmodelle nutzen: Hybrides Arbeiten, individuelle Arbeitszeiten und Homeoffice erleichtern es Menschen mit Behinderung, ihr Potenzial auszuschöpfen.
– Inklusives Recruiting verbessern: Barrierefreie Bewerbungsprozesse und gezielte Ansprache unterrepräsentierter Gruppen schaffen mehr Zugang.
– KI als Inklusionsbooster einsetzen: Menschen mit Behinderung nutzen KI bei der Jobsuche doppelt so häufig wie andere (53 Prozent vs. 27 Prozent). Digitale Tools können Chancengleichheit fördern.
– Weiterbildung für benachteiligte Gruppen öffnen: 55 Prozent der Unternehmen sehen Handlungsbedarf bei der Förderung gering qualifizierter Talente. Gezielte Qualifizierungsangebote können hier helfen.

“Chancengleichheit sollte fest in den Werten von Arbeitgebern verankert und eine erlebte Unternehmensstrategie sein”, betont Menne. “Unternehmen, die jetzt gezielt in Diversität und Inklusion investieren, werden langfristig erfolgreicher sein – weil sie aus dem gesamten Talentpool schöpfen können.”

Der Randstad Trendreport #4 liefert weitere Maßnahmen und Best Practices aus der Wirtschaft. Er bietet aktuelle Daten aus dem Randstad Arbeitsbarometer und der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung sowie praxisnahe Empfehlungen, wie Unternehmen ihre Arbeitsmodelle inklusiver gestalten können.

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