Weltweit leiden Beschäftigte unter hohem Stress. In Deutschland fühlen sich laut einer aktuellen Gallup-Studie 40 Prozent der Mitarbeitenden ausgebrannt.
Die aktuelle Gallup-Studie des gleichnamigen Beratungsunternehmens zeigt: In Deutschland geben 40 Prozent der Befragten an, ständig unter Stress zu leiden. Weltweit haben die Belastungen der Umfrage zufolge in der Corona-Krise einen Höchstwert erreicht. Dabei ist die Situation absurd: Viele Arbeitsplätze sind vergleichsweise sicher, denn der Fachkräftemangel ist da und Unternehmen entlassen Menschen nicht mehr so einfach. Zugleich gibt es viele beschäftigungssichernde politische Instrumente wie Kurzarbeitergeld sowie Förder- und Entlastungsprogramme für Unternehmen – der Jobmarkt ist also sehr robust. Zudem sind auch die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland relativ gesehen stabil. Und dennoch leiden viele Beschäftigte unter einer gefühlten Unsicherheit.
Stressfaktor Home-Office
Der Stress scheint auch nicht durch die Möglichkeit, viel mehr Home-Office machen zu können als vor der Pandemie, abgenommen zu haben. Und vielleicht ist genau das eine Erklärung für die wahrgenommene psychische Belastung: Vielen Beschäftigten fehlt Halt und Orientierung in der neuen Arbeitswelt. Der direkte Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen fehlt, das Feedback von Führungskräften erfolgt vor allem über den Bildschirm und – nicht zu vergessen – manche brauchen die Atmosphäre eines Büros zum Arbeiten.
Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass das Home-Office für viele der Hauptarbeitsplatz geworden ist. Fast ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitet größtenteils hier. Doch noch fehlen gesetzliche Rahmenbedingungen und sind viele Fragen ungeklärt. Auch haben viele Unternehmen noch nicht abschließend geklärt, wie sie künftig auf Dauer arbeiten wollen – was Beschäftigte ebenfalls stressen kann.