Knapp ein Jahr nach der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zeigt sich die Bundesagentur für Arbeit (BA) zufrieden mit den ersten Ergebnissen. Wie die Behörde mitteilt, stieg die Zahl der Beratungen und Arbeitsmarktzulassungen ausländischer Arbeitskräfte im vergangenen Jahr deutlich.
Trotz der Fortschritte kritisiert die BA weiterhin die bürokratischen Hürden und die langsame Digitalisierung der Anerkennungsverfahren.
Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Beratungen von ausländischen Fachkräften um 68.000 auf insgesamt 233.000. Eine umfassende Bilanz zum neuen Gesetz sei jedoch noch nicht möglich, erklärt die BA. Erste Erfolge seien jedoch spürbar, und Deutschland werde zunehmend attraktiver für internationale Fachkräfte. Die steigende Nachfrage zeige positive Impulse und belege, dass das Interesse am deutschen Arbeitsmarkt wachse.
Trotz Erfolge bleibt Deutschland hinter Spitzenreitern zurück
Von Januar bis September 2024 wurden rund 172.000 Aufenthaltstitel bewilligt – ein Anstieg um 6.854 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zudem stieg die Zahl der anerkannten ausländischen Berufsabschlüsse auf über 28.000, was einem Zuwachs von 28 Prozent entspricht. Trotz dieser Erfolge bleibt Deutschland laut der BA im internationalen Vergleich jedoch noch hinter Spitzenreitern zurück. Die BA hob hervor, dass die Vielzahl beteiligter Behörden, die unterschiedlichen Zuständigkeiten von Bund und Ländern sowie der Mangel an Digitalisierung den Zuwanderungsprozess erschweren und verzögern.
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Die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wurde im vergangenen Jahr von der Bundesregierung verabschiedet und ist inzwischen in allen Stufen in Kraft getreten. Mit der Reform wurden Hürden für die Anerkennung ausländischer Abschlüsse gesenkt, Gehaltsanforderungen angepasst und der Familiennachzug erleichtert. Doch die BA betont, dass noch Nachholbedarf besteht, um Deutschland langfristig als attraktiven Standort für Fachkräfte zu etablieren und den Fachkräftemangel nachhaltig zu bekämpfen. “Im Vergleich zu anderen Ländern hat Deutschland aufgeholt, ist jedoch noch nicht auf der Überholspur”, heißt es von der BA.