Neue Daten zur Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zeigen: Für jeden Euro, den ein Mann in Vollzeit in den Ländern der OECD verdient, bekommt eine in Vollzeit arbeitende Frau nur 88 Cent.
Auf im Schnitt zwölf Prozent beziffert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die geschlechtsspezifische Lohnlücke in den eigenen Mitgliedsländern. Dabei beziehen sich die Daten auf die Jahre 2021 und davor. Am größten ist der Gehaltsunterschied demnach in Südkorea mit gut 31 Prozent, am geringsten in Belgien mit 1,2 Prozent. Für Deutschland gibt die OECD einen Wert von 14,2 Prozent an. Der Verdienstunterschied ist hierzulande somit größer als in allen OECD-Ländern. In der Eurozone beträgt der Schnitt zwölf Prozent, in der gesamten EU sind es 10,6 Prozent.
Mehr Transparenz für mehr Gerechtigkeit
Die OECD fordert Transparenz über die Bezahlung. In nur 21 der 38 Mitgliedsstaaten gibt es nämlich die Vorgabe, dass Arbeitgeber die Daten offenlegen müssen. Und nur zehn Länder haben weitere politische Vorgaben. In Deutschland müssen Lohndaten nicht nach Geschlecht aufgeschlüsselt werden, jedoch müssen geschlechtsspezifische Daten zur Zahl der Beschäftigten übermittelt werden.
Die OECD empfiehlt vor diesem Hintergrund, den Kreis der Unternehmen auszuweiten, die verpflichtet sind, aufgeschlüsselte Lohndaten zu melden. Oftmals seien kleine und mittlere Unternehmen davon ausgenommen, ebenso wie Beschäftigte in Teilzeit oder mit befristeten Verträgen.