Gewerbeanmeldungen und Betriebsgründungen mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung sind in Deutschland rückläufig. Was steckt hinter diesem Trend?
In Deutschland sank die Zahl der wirtschaftlich bedeutenden Betriebsgründungen im ersten Halbjahr 2024. Laut Statistischem Bundesamt gab es in den ersten sechs Monaten 61.800 solcher Gründungen, 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu gingen auch die Gewerbeabmeldungen zurück. Im gleichen Zeitraum meldeten sich 48.600 Betriebe ab, ein Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023.
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Das Statistische Bundesamt definiert wirtschaftlich bedeutende Betriebe anhand bestimmter Kriterien wie Rechtsformen (z.B. Kapitalgesellschaften), Angestelltenzahl und Gewerbeanmeldungen durch Handwerker. Diese Gruppe umfasst jedoch nur einen Teil aller Gewerbeanzeigen, zu denen auch Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetriebe zählen.
Gründungsrückgang beeinflusst Innovationskraft und Wachstumspotenzial der Wirtschaft
Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 2024 310.900 Gewerbeanmeldungen, einschließlich der weniger bedeutsamen Gründungen, was einem Rückgang von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch bei vollständigen Gewerbeaufgaben gingen zurück: 243.000 Abmeldungen wurden registriert, 1,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023.
Die Gründe für den Rückgang der Neugründungen sind vielfältig. Unsichere wirtschaftliche Lage, steigende Kosten und zunehmende Vorsicht bei Unternehmensgründungen könnten eine Rolle spielen. Der Rückgang bei den Abmeldungen könnte darauf hindeuten, dass bestehende Unternehmen stabiler sind oder auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage hoffen und daher nicht aufgeben.
Ein Rückgang bei den Gründungen könnte langfristig die Innovationskraft und das Wachstumspotenzial der deutschen Wirtschaft beeinträchtigen. Gleichzeitig signalisiert der Rückgang bei den Abmeldungen eine gewisse Stabilität in der bestehenden Unternehmenslandschaft.