Immer mehr Menschen arbeiten am Wochenende und an Feiertagen. Das zeigt eine neue Auswertung des Arbeitsministeriums.
Jeder zehnte abhängig Beschäftigte in Deutschland arbeitet auch an Sonn- und Feiertagen. Jeder siebte Mitarbeitende auch abends. Und fast jeder zwanzigste Beschäftigte leistet Nachtarbeit. Zudem werden die gesetzlichen Ruhezeiten und -pausen immer seltener eingehalten. Das geht aus zwei Antworten des Bundesarbeitsministeriums auf Fragen der Linken-Fraktionsvize Susanne Ferschl hervor, über welche die Rheinischen Post zuerst berichtet hat. Datengrundlage sind Zahlen des Mikrozensus sowie die regelmäßige Arbeitszeitbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA).
Arbeitsverdichtung und atypische Arbeitszeiten belasten Werktätige
Demnach können knapp ein Fünftel oder 18 Prozent aller Mitarbeitenden aufgrund des hohen Arbeitsdrucks die gesetzlichen Ruhezeiten zwischen ihren Einsätzen oft nicht einhalten. Ein Grund für die ausufernden Arbeitseinsätze ist auch der Mangel an Fachkräften und Personal. Vor allem in Gesundheits- und Sozialberufen, in der Gastronomie, im Verkehr oder im Einzelhandel können gesetzliche Ruhezeiten oft nicht eingehalten werden. Ferschl kritisiert, dass die Arbeitsverdichtung und die atypischen Arbeitszeiten die Gesundheit und Zufriedenheit der Werktätigen belaste. “Viele Arbeitnehmer sind zu Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeit verpflichtet. Diese Arbeitszeiten schaden nachweislich der Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten und müssen deswegen eingedämmt, reguliert und kontrolliert werden”, so die Abgeordnete. Sie fordert daher eine für alle Unternehmen verpflichtende Arbeitszeiterfassung.