Fachkräftemangel allerorten, aber drei Millionen Menschen in der stillen Reserve. Warum sie aktuell nicht arbeiten, hat unterschiedliche Gründe.
Drei Millionen Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren in Deutschland, die derzeit keine Arbeit ausüben, möchten beruflich tätig sein, so das Statistische Bundesamt. Diese “stille Reserve” umfasst 16 Prozent aller Personen, die nicht erwerbstätig sind. Und obwohl sie momentan nicht aktiv Arbeit suchen oder kurzfristig nicht verfügbar sind, haben sie dennoch einen Arbeitswunsch und gelten daher nicht als erwerbslos. Diese Zahl ist für Deutschland in Zeiten des Fachkräftemangels besorgniserregend, da viele Unternehmen dringend Personal suchen. Laut einer Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung gab es im zweiten Quartal bundesweit 1,74 Millionen offene Stellen.
Die stille Reserve lässt sich in drei Kategorien einteilen
Einige können kurzfristig keine Arbeit aufnehmen, beispielsweise wegen Betreuungspflichten. Andere würden gerne arbeiten und wären auch verfügbar, suchen aber aktuell keinen Job. Eine dritte Gruppe äußert einen allgemeinen Arbeitswunsch, sucht jedoch nicht aktiv und ist kurzfristig nicht verfügbar.
Dabei machen Frauen 56,8 Prozent der stillen Reserve aus, wobei Betreuungspflichten für viele der Hauptgrund sind, keine Arbeit aufzunehmen. Und über die Hälfte der stillen Reserve hat mindestens ein mittleres Qualifikationsniveau, darunter eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Hoch-/Fachhochschulreife.