Immer mehr Menschen arbeiten noch bis sie fast 70 Jahre alt sind. Die Zahl derjenigen, die zwischen 63 und 67 Jahren einer Beschäftigung nachgehen, ist deutlich gestiegen.
Laut einer Regierungsantwort auf Fragen der Linken im Bundestag ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten in dieser Altersgruppe von 1,31 Millionen im Jahr 2020 kontinuierlich auf 1,67 Millionen im vergangenen Jahr gestiegen. Im Jahr 2022 waren noch 1,52 Millionen Menschen dieser Altersgruppe in Beschäftigung, in der ein Renteneintritt möglich wird.
Matthias W. Birkwald, Rentenexperte der Linken, der die Anfrage gestellt hat, äußert sich zu diesem Trend besorgt. “Ständig hört man Forderungen über die Anhebung der Regelaltersgrenze, die Abschaffung der sogenannten ‘Rente ab 63’ (…) oder einem sogenannten ‘flexiblen Renteneintritt’.” Dabei steigt die Beschäftigung Älterer bereits. In seinen Augen sind Arbeitgeber in der Pflicht, ihren Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen anzubieten, so dass sie die Möglichkeit, länger zu arbeiten, auch freiwillig nutzen wollen.
Wie gut sind die Jobs der Älteren?
Die Zunahme der Beschäftigung älterer Menschen wirft jedoch auch Fragen nach der Qualität der Arbeitsplätze auf. Einige Expertinnen und Experten warnen vor prekären Beschäftigungsverhältnissen, niedrigen Löhnen und einem Mangel an beruflicher Weiterbildung für ältere Mitarbeitende. Birkwald forderte daher Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte. Dazu gehören seiner Meinung nach unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsangebote und eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie auch im höheren Alter.
Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf diese Entwicklung reagieren wird und welche konkreten Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen und qualitativen Beschäftigung älterer Menschen ergriffen werden.