Frauen in Führungspositionen: Eine anhaltende Unterrepräsentation

Frau vor einer gelben Wand

Der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen in Deutschland hat in den vergangenen Jahren zwar leicht zugenommen, immer noch sind sie auf der oberen Stufe privater Unternehmen aber deutlich unterrepräsentiert.

Cover für Überall, nur nicht im BüroWie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mitteilt, waren 2022 etwa 28 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt. Das seien nur drei Prozentpunkte mehr als 2004. Deutlich höher ist die Quote mit 41 Prozent auf der zweiten Führungsebene. Dieser Anteil hat sich laut IAB seit 2016 jedoch nicht mehr erhöht. In Ostdeutschland ist auf dieser Ebene seit zehn Jahren eine leichte Überrepräsentation von Frauen zu beobachten und auch auf der ersten Ebene ist die Quote den Angaben nach höher als in Westdeutschland. Der Anteil an allen Beschäftigten beträgt demnach 44 Prozent, die Werte für beide Führungsebenen liegen darunter.

Verhindert wird die gleichberechtigte Teilhabe nach wie vor durch die sogenannte gläserne Decke

Sowohl betriebliche Rahmenbedingungen wie die Dauer und Flexibilität von Arbeitszeiten als auch die individuelle Lebenssituation von Frauen sind demnach entscheidend. Denn Frauen arbeiten noch immer häufiger als Männer in Teilzeit, was einem Karrieresprung oftmals im Wege stehen kann. Fast ein Viertel der Betriebe in Deutschland (23 Prozent) bieten der Umfrage nach mittlerweile allerdings auch Teilzeit für Führungskräfte an. Überdurchschnittlich oft besetzen Frauen im Baugewerbe und im Bereich Lagerei und Verkehr Führungspositionen, obwohl ihr Anteil unter allen Beschäftigten hier sehr gering ist.

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Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.