Misstrauen gegenüber KI-Inhalten in den Medien

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Die Einführung von ChatGPT hat in der Medienlandschaft für Aufsehen gesorgt. Während einer Umfrage zufolge diese die KI positiv bewertet, ist die Bevölkerung skeptisch. Rund 80 Prozent der Befragten befürchten, durch KI-unterstütztem Journalismus manipuliert zu werden.

Während Expertinnen und Experten sowie Medienschaffende die Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Erstellung und Recherche von Inhalten positiv bewerten, zeigt eine neue Umfrage der Hamburger Standortinitiative nextMedia.Hamburg, dass in der Bevölkerung nach wie vor erhebliche Skepsis gegenüber KI-erstellten Inhalten besteht.

Die Umfrage, an der eine repräsentative Stichprobe von Deutschen teilnahm, offenbart, dass 82 Prozent der Befragten angeben, nur geringfügiges oder gar kein Vertrauen in Medien zu haben, die mithilfe von KI erstellt wurden. Lediglich 4,1 Prozent bekunden großes Vertrauen in synthetische Medien. Ein Grund für diese Skepsis könnte laut Expertinnen und Experten das fehlende Bewusstsein über die Möglichkeiten und Grenzen von KI sein. 13,1 Prozent der Befragten sind unentschlossen in Bezug auf ihr Vertrauen in KI-generierte Medien.

Jüngere sehen in KI einen Mehrwert

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtEine Analyse entlang der Altersschichten zeigt zudem: Während 8,1 Prozent der 18-29-Jährigen großes Vertrauen in KI haben, sinkt dieser Anteil mit zunehmendem Alter auf nur noch 2,1 Prozent bei den über 65-Jährigen. Die Frage nach der Sorge, von KI-unterstütztem Journalismus manipuliert zu werden, bejahten rund 80 Prozent der Befragten. Hier zeigt sich eine weitere Altersdifferenz, wobei die Skepsis bei den über 65-Jährigen mit 85,2 Prozent am höchsten ist.

Trotz der vorherrschenden Skepsis erkennen mehr als ein Drittel der Befragten (42 Prozent) die potenziellen Vorteile, die KI der Medienbranche bieten könnte. Dazu zählen bessere personalisierte Empfehlungen (7,8 Prozent), eine verbesserte Nutzerinnen- und Nutzererfahrung (10,4 Prozent), schnellere Verfügbarkeit von Nachrichten (14,9 Prozent) und niedrigere Kosten für Nutzerinnen und Nutzer (17,2 Prozent). Auffällig ist erneut, dass besonders die jüngeren Altersgruppen, nämlich die 18-29-Jährigen und die 30-39-Jährigen, mit jeweils über 50 Prozent von den potenziellen Vorteilen von KI überzeugt sind.

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Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.