Persönlichkeitsmerkmale oder Umweltbedingungen – was begünstigt Burnout? Sabine Hockling beleuchtet die Rolle von individuellen Eigenschaften und äußeren Einflüssen bei der Entstehung von Erschöpfung und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.
Sind die Arbeitskräfte selbst schuld an ihrer Unzufriedenheit und Erschöpfung? Oder tragen die Arbeitgeber die Verantwortung? Ich meine: beides. Manche Menschen sind aufgrund ihrer Fähigkeiten, Erfahrungen und Werte anfälliger für Burnout, andere scheinen dagegen immun.
Ein Erwachsener sollte selbst bestimmen:
– welcher Umgebung er sich aussetzt,
– welchen Beruf er wo ausübt,
– wie er sein Privatleben gestaltet,
– welche Ziele er verfolgt.
Diese Entscheidungen erfordern oft Mut. Wer sie autonom trifft, ist fast immun gegen Burnout und lässt sich von der Umwelt nicht „kaputt“ machen.
Sowohl persönliche Disposition als auch Umweltbedingungen
Dennoch trifft Burnout nicht nur entscheidungsschwache Menschen. Auch äußere Bedingungen wie Schicksalsschläge und Unternehmensentscheidungen spielen eine Rolle. Also: Persönlichkeitsmerkmale oder Umweltbedingungen? Die Antwort lautet: beides!
Arbeitsverhalten und Arbeitspensum überprüfen
Muss ich wirklich alle Aufgaben perfekt erledigen? Bin ich für alles in meiner Abteilung verantwortlich? Ist das Arbeitspensum während der Arbeitszeit zu schaffen? Warum gehe ich mit dem Gefühl nach Hause, dass der Berg auf dem Schreibtisch wächst? Wer diese Fragen stellt und seine Arbeitsweise hinterfragt, ist auf dem richtigen Weg: Wichtigem mehr Beachtung schenken, Unwichtiges ablehnen, Störfaktoren beseitigen.
- Dossier Burnout
- Stressfaktor Zeit
- Offenheit für asynchrone Arbeitsformen leben
- Zeitmanagement im Takt der Persönlichkeit
- Was passiert beim Burnout im Körper?
Zeitfresser aufspüren und Entscheidungen treffen
Eine bessere Zeitplanung kann helfen, das Gefühl der Überforderung zu reduzieren. In Zeitmanagement-Seminaren lernen Betroffene, Stressfaktoren abzubauen. Sie analysieren ihre „Zeitfresser“, den eigenen Arbeitsstil und die Art, Entscheidungen zu treffen.
Nicht nur schlechte Arbeitsbedingungen führen zu Burnout. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Auch der persönliche Anspruch an sich selbst ist ein Faktor. Dauerdruck, Unzufriedenheit und mangelnde Perspektiven sind die perfekte Wegbereiter in den Burnout.