Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat einen Rechtsanspruch auf flexibles Arbeiten aus dem Homeoffice vorgeschlagen. Das soll helfen, den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen. Der Anspruch könnte demnach insbesondere Frauen mit Kindern in mehr Erwerbsarbeit bringen.
Arbeitgeber mussten ihren Beschäftigten in der Pandemie zum Infektionsschutz, sofern möglich, zeitweise Homeoffice anbieten. Einen dauerhaften gesetzlichen Anspruch darauf, wie ihn Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgeschlagen hatte, lehnten die Arbeitgeber später aber ab. Nun legt Habeck (Grüne) nach – und hat dabei auch Ältere im Visier, für die das Ganze attraktiv sein könnte.
“Ein gesetzlicher Anspruch auf mobile Arbeit würde die Wirklichkeit in den Betrieben schlicht ignorieren.”
Die Rechnung hat der Bundeswirtschaftsminister aber nicht mit den Arbeitgebern gemacht, die den Vorstoß ablehnen. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, sagte laut Medienberichten: “Mobile Arbeit gehört für viele Beschäftigte seit Jahren zum Arbeitsalltag. In der Regel wird diese Frage im guten Einvernehmen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geregelt. Ein Gesetz braucht es nicht. Ein gesetzlicher Anspruch auf mobile Arbeit würde die Wirklichkeit in den Betrieben schlicht ignorieren.” Habecks Forderung sei aus der Zeit gefallen. “Fest steht: Gesetzliche Zwangsregelungen gefährden die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten – und bringen nur noch mehr Bürokratie.”