Knapp zwei Drittel der Beschäftigten planen, im nächsten Jahr den Job zu wechseln. Obwohl die Wechselbereitschaft im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, bleibt sie hoch, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
62 Prozent der Befragten planen für 2025 einen Jobwechsel. Besonders die 26- bis 35-Jährigen sind wechselwillig. Acht von zehn streben einen neuen Job an, eine beeindruckend hohe Zahl. „Diese Altersgruppe steht an einem entscheidenden Punkt in ihrer Karriere: Sie übernehmen immer mehr Verantwortung und sind gleichzeitig hochmobil auf dem Arbeitsmarkt. Ihre hohe Wechselbereitschaft zeigt, dass sie klare Perspektiven suchen. Wer als Arbeitgeber diese Zielgruppe nicht gezielt anspricht, riskiert, wichtige Schlüsselkräfte an die Konkurrenz zu verlieren“, kommentiert Jutta Perfahl-Strilka, CEO von hokify.
Steigende Unsicherheit trotz Wechselwilligkeit
Ein Abwärtstrend ist dennoch erkennbar: 2023 wollten über 70 Prozent den Job wechseln, 2024 noch 66 Prozent. „Die wirtschaftliche Lage mit Teuerungen, Stellenabbau und Unsicherheiten am Arbeitsmarkt beeinflusst viele Entscheidungen, auch wenn es um den eigenen Job geht. Arbeitnehmende werden vorsichtiger und gehen weniger Risiken ein“, erklärt Perfahl-Strilka.
Ein Rückgang in der Wechselbereitschaft darf Unternehmen nicht in falscher Sicherheit wiegen. Viele Mitarbeitende sind weiterhin bereit, für bessere Arbeitsbedingungen zu wechseln.
Gehalt bleibt Top-Grund für Jobwechsel
Ein höheres Gehalt steht mit 27 Prozent an erster Stelle der Wechselgründe, gefolgt von flexibleren Arbeitszeiten (18 Prozent) und besseren Arbeitsbedingungen (17 Prozent). Für Jüngere spielen auch Karrierechancen eine Rolle: 14 Prozent der Unter-45-Jährigen nennen bessere Aufstiegs- und Karrierechancen als Hauptfaktor für einen Jobwechsel. Auch hier zeigt sich das Bedürfnis der jungen Zielgruppe nach klaren Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
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Do-it-Jobs attraktiv gestalten: Wege für Unternehmen
Erfolgreiches Personalmanagement erfordert attraktive Rahmenbedingungen, besonders in den gefragten Do-it-Jobs. Faire Bezahlung lässt sich durch transparente Lohnstrukturen oder Prämien für kurzfristige Einsätze erreichen. Weiterbildungsmöglichkeiten wie digitale Schulungen oder praktische Zertifikatskurse eröffnen Perspektiven für die berufliche Entwicklung und sind schnell umsetzbar.
Auch Anerkennung spielt eine wichtige Rolle, etwa durch betriebliche Benefits wie Verpflegung, Kinderbetreuungsangebote oder moderneren Arbeitsutensilien. „Arbeitgeber dürfen sich nicht auf eine leicht sinkende Wechselbereitschaft verlassen. Auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten bleibt der Wettbewerb um Fachkräfte hart. Attraktive Arbeitsbedingungen sind nicht nur für White-Collar-Jobs entscheidend, sondern gerade für Berufe, in denen Homeoffice und flexible Arbeitszeiten keine Option sind. Hier braucht es alternative Ansätze, die fair, nachhaltig und zukunftsorientiert sind“, betont Perfahl-Strilka.