Wie prägen verschiedene Altersgruppen die moderne Arbeitswelt und die Führungskultur in Unternehmen? Moritz Mühleck, Gründer von Fit One, erklärt im Interview, wie Flexibilität, Technologie und Vielfalt die Zukunft der Arbeit formen.
Die Arbeitswelt wandelt sich grundlegend: Technologischer Fortschritt, Globalisierung und veränderte gesellschaftliche Werte prägen unsere Arbeitsweise, die Mitarbeiterstruktur und die Führungsanforderungen. Unternehmen treffen auf verschiedene Generationen mit eigenen Perspektiven und Ansprüchen: Von den Babyboomern, die traditionelle Strukturen schätzen, über die Generation X, die oft als Brücke zwischen Alt und Neu dient, bis zu den Digital Natives der Generationen Y und Z, die mit Werten wie Flexibilität, Vielfalt und technologischem Fortschritt die Zukunft gestalten.
Wie prägen unterschiedliche Generationen die Führungskultur, den Technikeinsatz und die Förderung von Diversität in Unternehmen?
Früher dominierte oft eine einheitliche Führungskultur, heute müssen Führungskräfte Teams leiten, die in Alter, Erwartungen und Arbeitsweisen vielfältiger sind als je zuvor. Technologische Veränderungen beeinflussen Arbeitsabläufe sowie Kommunikations- und Kooperationsformen. Die Fähigkeit, diese Vielfalt zu managen und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, wird zur Schlüsselkompetenz moderner Führungskräfte. Ein weiterer zentraler Aspekt ist Diversität – nicht nur in Bezug auf Geschlecht und Ethnie, sondern auch auf Denkweisen und Arbeitsstile. Unternehmen, die diese Potenziale erkennen und fördern, werden im Wettbewerb vorne liegen.
Doch diese Aufgabe ist anspruchsvoll: Sie erfordert ein Umdenken in Führung, Kommunikation und Technikeinsatz, um Innovation und Inklusion zu fördern. Wie unterschiedliche Generationen Führungsstil, Technologie und Diversität beeinflussen, erzählt Moritz Mühleck, Gründer der Fitnesskette „Fit One“, im Interview.
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Wir sind der Wandel: Jede Generation bringt eigene Werte, Erwartungen, Arbeitsweisen und Ansichten mit. Was zählt heute?
Moritz Mühleck: Heute zählen Flexibilität, Transparenz und Authentizität. Die jüngeren Generationen wollen, dass ihre Arbeit sinnvoll ist und sie das Unternehmen und die Gesellschaft direkt beeinflussen. Themen wie Work-Life-Balance, sinnvolle Tätigkeiten und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt. Klassische Werte wie Verantwortung, Vertrauen und Leistung bleiben wichtig, werden aber mit neuen Ansprüchen kombiniert.
Wir sind der Wandel: Wie beeinflusst das den Führungsstil?
Mühleck: Der Führungsstil muss heute partizipativer und empathischer sein. Führungskräfte sind nicht mehr nur Entscheidungsträger, sondern auch Coaches, die das Potenzial ihrer Mitarbeitenden entfalten und ihnen Raum zur Weiterentwicklung geben. Flache Hierarchien und offene Kommunikation sind entscheidend, da Mitarbeitende mehr Einbindung und Mitsprache erwarten. Es geht darum, eine Kultur der Eigenverantwortung zu fördern und gleichzeitig als Unterstützung und Leitfigur zu agieren.
„Die Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel, der von Generation zu Generation anders geprägt wird. Es ist entscheidend, alle Generationen zusammenzubringen und ihre Stärken zu nutzen, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten.“
Wir sind der Wandel: Wie sind dabei Digitalisierung und Technologieaffinität?
Mühleck: Die Digitalisierung ist heute unverzichtbar. Technologieaffinität gehört in fast jeder Branche zum Grundhandwerkszeug. Führungskräfte müssen technologische Lösungen verstehen und effizient integrieren. Die digitale Transformation bedeutet dabei nicht nur neue Tools, sondern auch ein Umdenken in der Unternehmensführung. Agile Methoden und digitale Prozesse ermöglichen eine schnellere Reaktion auf Marktveränderungen und fördern die Teamarbeit.
Wir sind der Wandel: Und wie wichtig sind Diversität und Inklusion?
Mühleck: Diversität und Inklusion sind elementar für den Unternehmenserfolg. Unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe bereichern die Zusammenarbeit und fördern Innovation und Kreativität. Inklusion bedeutet, dass jeder – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder körperlichen Voraussetzungen – vollständig akzeptiert und eingebunden ist. Unternehmen, die Diversität fördern, sind erfolgreicher, weil sie vielfältigere Ansätze und Lösungen entwickeln.
„Innovation ist nicht nur altersabhängig – auch ältere Generationen bringen wertvolle Erfahrungen und Innovationskraft ein.“
Wir sind der Wandel: Ist die jüngere Generation innovativer und experimentierfreudiger?
Mühleck: Ja, die jüngere Generation ist offener und experimentierfreudiger, da sie in einem Zeitalter rasanter technologischer Entwicklungen aufgewachsen ist. Sie sind risikobereiter und weniger an traditionellen Strukturen gebunden. Gleichzeitig haben sie eine hohe Lernbereitschaft und sind stark durch den technologischen Wandel geprägt. Dennoch ist Innovation nicht nur altersabhängig – auch ältere Generationen bringen wertvolle Erfahrungen und Innovationskraft ein, besonders bei der Kombination von Altbewährtem und Neuem.
Dieses Interview ist im Zuge unserer Medienkooperation mit dem Face-Club entstanden. Auf journalistische Inhalte der WIR SIND DER WANDEL-Redaktion haben Geschäftspartner von WIR SIND DER WANDEL keinerlei Einfluss.